Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Aspergillus-Arten
Aspergillus-Arten (Micheli ex Fries)
Gießkannenschimmel, Kolbenschimmel.
•Fam.: Aspergillaceae (Eurotiaceae).
Weltweit sind etwa 150 Arten verbreitet, die pflanzliche und tierische Produkte zersetzen und dabei ein breites Spektrum an Sekundärstoffen bilden. Sie werden eingesetzt zur Gewinnung von Enzymen, zur Biomasseproduktion aus Stärke, Cellulose und Chitin sowie zur Biotransformation von Carotinoiden und Steroiden. Ihre pathologische Bedeutung liegt in der Produktion von Mykotoxinen, die mutagene, hepatotoxische und carcinogene Wirkungen aufweisen.
•Aspergillus flavus bildet auf fetthaltigen Früchten (Nüsse, Erdnüsse) stark hepatotoxische und cancerogene Aflatoxine, gleichzeitig wird er zur Gewinnung von Aspergillsäure herangezogen.
•Aspergillus ochraceus bildet die Pilzprotease Ocrase, die in ähnlicher Weise wie Plasmin fibrinolytisch wirksam ist und bei Thrombosen und Herzinfarkt eingesetzt wird.
•Aspergillus oryzae wird zur biotechnologischen Gewinnung von Enzymen, wie Glucoamylase, Pektinasen, Proteinasen (Pilzproteasen, wie die fibrinolytisch wirksame Brinase) eingesetzt und dient seit Jahren in Ostasien der Fermentierung von Kohlenhydraten und Proteinen zu Würzmitteln wie Sojasauce, Miso oder Sake.
•Aspergillus saito wird ebenfalls zur Gewinnung von Pilzproteasen herangezogen, die ein Enzymgemisch mit breitem pH-Optimum und unterschiedlichen Angriffsmöglichkeiten in Proteinen darstellen und in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.
•Aspergillus wentii ist wie A. niger in erster Linie ein Produktionsstamm zur Herstellung von Citronensäure aus Rohrzucker.
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