Kompaktlexikon der Biologie: Biotin
Biotin, Vitamin H, zyklisches Derivat des Harnstoffs. Im Zellstoffwechsel fungiert B. als Coenzym der Carboxylasen, indem es über die Carboxylgruppe seiner Seitenkette ( vgl. Abb. ) mit der ε-Aminogruppe eines Lysin-Restes des Enzyms eine amidartige Bindung eingeht. In dieser Form kann an ein Stickstoffatom des Biotin-Restes Hydrogencarbonat (HCO3-) anlagern (Carboxy-Biotin, aktiviertes Kohlenstoffdioxid), das dann bei zahlreichen Carboxylierungsreaktionen übertragen werden kann. Ein Beispiel für eine B.-abhängige Reaktion ist die Bildung von Oxalacetat aus Pyruvat (Gluconeogenese). – B. kommt u.a. in Leber, Eigelb, Weizenkleie und Sojabohnen vor. Es wird von einigen Darmbakterien synthetisiert, sodass ernährungsbedingter Mangel an B. nur bei übermäßigem Genuss roher Eier vorkommt, da das Eiklar-Protein Avidin B. fest bindet und seine Resorption verhindert. B.-Mangelsymptome sind Dermatitis und Seborrhoe (übermäßige Talgproduktion).
Biotin:
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