Lexikon der Ernährung: Verzehrserhebung
Verzehrserhebung, Efood assessment, Bezeichnung für die direkten Methoden zur Ernährungserhebung, V. können retrospektiv (auf den Lebensmittelverzehr in der Vergangenheit gerichtet) oder prospektiv (auf den gegenwärtigen Lebensmittelverzehr gerichtet) sein.
Der Vorteil retrospektiver Verfahren besteht in der geringeren Probandenbelastung und dem geringeren Zeit- und Kostenaufwand, ihr Nachteil in der Abhängigkeit von der Gedächtnisleistung des Probanden, einer möglichen Verzerrung infolge seines eingeschränkten Gesundheitszustands und der geringen Fähigkeit, Tagesschwankungen im Lebensmittelverzehr abzubilden. Zu den retrospektiven Methoden zählen das 24-Stunden-Erinnerungsprotokoll.
Der Vorteil prospektiver Methoden besteht in der höheren Genauigkeit und der Möglichkeit, tägliche Schwankungen im Lebensmittelverzehr und damit Ernährungsmuster zu erfassen. Nachteilig ist der höhere Zeit- und Kostenaufwand (sowohl für die Erhebung selbst als auch für die Auswertung), die stärkere Probandenbelastung und die damit verbundene Gefahr des Underreporting bzw. des Undereating. Zu den prospektiven Methoden der V. gehört das Verzehrsprotokoll, sowie die aufwändige Bestimmung mittels Doppelportionstechnik (Eduplicate portion analysis) bzw. von Anteilen der verzehrten Portionen (Ealiquot sampling technique).
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