Lexikon der Neurowissenschaft: Myofibrillen
Myofibrillen [von griech. mys, Gen. myos = Muskel, latein. fibrillum = Fäserchen], Muskelfibrillen, Emyofibrils, kontraktile Strukturen in quergestreiften Muskelfasern bzw. -zellen. Die Myofibrillen sind im Lichtmikroskop sichtbar und haben einen Durchmesser von 1-2 μm. Sie setzen sich aus hochgeordneten Bündeln nur elektronenmikroskopisch darstellbarer Myofilamente zusammen ( siehe Zusatzinfo ). Actin, Muskelkontraktion, Muskulatur.
Myofibrillen
Bau der Myofibrillen:
In der Querbänderung der einzelnen Myofibrillen wechseln stärker anfärbbare und optisch doppelbrechende (anisotrope) Zonen (A-Banden) mit helleren, einfachbrechenden (isotropen) I-Banden ab. Jede I-Zone ist in der Mitte durch eine feine Linie (Z-Scheibe) unterbrochen, während in der Mitte jeder A-Bande ein aufgehellter Bereich (H-Zone) erscheint. Jedes Z-Z-Intervall stellt eine kontraktile Einheit (Sarkomer) dar, deren Feinstruktur im Elektronenmikroskop erkennbar wird (Muskelkontraktion, Abb.). Die Z-Scheiben bestehen aus einem Filz fädiger Proteinmoleküle (α-Actinin, vernetzt durch Desmin). In diesem Geflecht sind beidseits haarnadelförmig gekrümmte Actinfilamente verankert, deren freie Enden (I-Zonen) sich zur Sarkomermitte hin in hoher Ordnung mit dickeren Myosinfilamenten (A-Zone) überlappen, so daß im Querschnittbild jeweils ein Myosinfilament von 6 Actinfilamenten umgeben ist. Zwischen Actinen und Myosinen können elektronenoptisch sichtbare Querbrücken (HMM-Köpfe) ausgebildet sein. Bei der Kontraktion eines Sarkomers gleiten Actin- und Myosinfilamente unter ständigem Lösen und Schließen der Brückenbindungen zwischeneinander (Muskelkontraktion), bis die Enden der Myosinfilamente an die Z-Scheiben anstoßen (sliding-filament-Mechanismus).
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