Lexikon der Ernährung: Hypothyreodismus
Hypothyreodismus, Hypothyreose, Schilddrüsenunterfunktion, Ehypothyreodism, angeborene oder erworbene Unterfunktion der Schilddrüse mit mangelnder oder fehlender Produktion des Schilddrüsenhormons Thyroxin.
H. führt unbehandelt zur Entwicklungsverzögerung, in schweren Fällen zum Kretinismus (Abb.). Die endemische H. ist ernährungsbedingt (Jodmangel); sie ist (teil)reversibel. Die üblicherweise beim Neugeborenen-Screening mit dem Guthrie-Test erfasste hereditäre H. beruht auf einem Defekt der Tyroxin-Synthese aus Tyrosin und Jod; sie ist irreversibel und muss durch regelmäßige medikamentöse Tyroxingaben korrigiert werden. Typische Zeichen des Schilddrüsenhormonmangels im Neugeborenen- und Säuglingsalter sind Ikterus prolongatus, Trinkunlust, Schläfrigkeit, heiseres Schreien, große Zunge, Myxödem, Obstipation und dysproportionaler Minderwuchs. Schwangere und Stillende mit H. und Schilddrüsenhormonsubstitution müssen auf eine ausreichende Jodaufnahme achten, um den Feten (via Placenta) bzw. Säugling (über Muttermilch) ausreichend mit Jod zu versorgen. Vgl. endogenes Psychosyndrom.
Hypothyreodismus: 16-jähriges Kind mit schwerem disproportioniertem Minderwuchs sowie geistigem und motorischem Entwicklungsstand eines vier Monate alten Säuglings. Hypothyreodismus
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