Lexikon der Ernährung: Pankreasinsuffizienz
Pankreasinsuffizienz, Epancreatic insufficiency, pathologische / r Funktionseinschränkung / -ausfall des Pankreas. Man unterscheidet zwischen endokriner und exokriner P. Häufigste Ursache für die exokrine P. des Erwachsenen ist Alkoholabusus, gefolgt von Gallenerkrankungen (Vorstufe: Pankreatitis), beim Kind stehen erbliche Stoffwechselerkrankungen (Mucoviscidose; Shwachman-Diamond-Syndrom) im Vordergrund. Auch Tumoren im Pankreas (Pankreascarcinom) oder in angrenzenden Organen können P. hervorrufen. Die verzögerte Entwicklung der Pankreasamylase kann im ersten Lebenshalbjahr die Stärkeverdauung beeinträchtigen; stärkehaltige Kost führt dann zu vorübergehender Gärungsdyspepsie.
Ernährungstherapie:endokrine P.: Diabetes mellitus;
exokrine P.: Die Verträglichkeit der Lebensmittel wird ausgetestet nach Art und Menge, häufig genügt die Leichte Vollkost. Bei massiver Störung der Fettverdauung mit Steatorrhö wird ein Teil des herkömmlichen Nahrungsfettes durch mittelkettige Triglyceride ersetzt; ggf. ist die medikamentöse Substitution von Pankreasenzymen (Pankreatin) indiziert. Auf ausreichende Versorgung mit essenziellen Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen ist zu achten. Die Energieversorgung kann mit fettarmer, kohlenhydratreicher Zusatznahrung verbessert werden (Maltodextrine).
Amylasemangel beim Säugling erfordert die Elimination von Stärke und stärkehaltigen Lebensmitteln aus der Nahrung. Muttermilch und vorgefertigte Nahrungen für das erste Lebenshalbjahr sind stärkefrei. Vorsicht: differenzialdiagnostische Abgrenzung gegenüber Zöliakie!
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