Lexikon der Ernährung: Lipiddiagnostik und Lipoproteindiagnostik
Lipiddiagnostik und Lipoproteindiagnostik, Elipidand lipoprotein diagnostics, bezeichnet das laborchemische Vorgehen bei der Identifizierung und Charakterisierung von Erkrankungen des Lipidstoffwechsels. Eine erste Typisierung der Stoffwechselstörung erfolgt durch Bestimmung eines Lipoproteinprofils, das in aller Regel nach 12 h Nahrungskarenz erfolgen sollte. In speziellen Fällen ist die Bestimmung des Apo-E-Phänotyps zum Ausschluss einer Dysbetalipoproteinämie nötig (z. B. durch isoelektrische Fokussierung). Zur Typisierung von Hypertriglyceridämien (Hyperlipoproteinämien) kann neben der Messung von Apolipoprotein B (Lipoproteine) und der Bestimmung von Apo-B in der VLDL-Fraktion (zur Differenzialdiagnose familiäre Hypertriglyzeridämie vs. kombinierte Hyperlipoproteinämie) eine weitere ätiologische Eingrenzung durch die Messung von Apolipoprotein CII, CIII und durch die Bestimmung der Lipoprotein-Lipaseaktivität erfolgen. Die Apoproteine Apo AI und AII, sowie die HDL-Unterfraktionen HDL-2 und HDL-3 können zur Typisierung von Hypo-Alpha-Lipoproteinämien eingesetzt werden.
Die Apolipoproteine werden über Nephelometrie bestimmt (Form der Photometrie, bei der die Lichtstreuung in Dispersionen / Emulsionen gemessen wird).
Zur Typisierung von Stoffwechselstörungen werden zunehmend auch immunologische (ELISA) und gendiagnostische Verfahren eingesetzt (z. B. Mutationen im LDL-Rezeptorgen (LDL-Rezeptor), Diagnostik des LCAT-Mangels, Bestimmung des Apo-E-Genotyps). Vgl. Blutcholesterinkonzentration.
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