Start Web-Artikel Lexikon Vorträge Ausbildung Essays Rhetorik Links Autor Kontakt |
Astro-Lexikon P 5 Pioneer-Anomalie
Die Pioneer-Anomalie ist ein bisher nicht verstandener Beschleunigungseffekt der US-amerikanischen Raumsonden Pioneer 10 und Pioneer 11. Das Pioneer-Forschungsprogramm Die Pioneer-Missionen der NASA zielten auf eine Erforschung des interplanetaren Raumes und insbesondere der Planeten im Sonnensystem. Pioneer 1 startete bereits am 11. Oktober 1958. Die Sonden Pioneer 10 und 11 wurden am 03. März 1972 bzw. am 05. April 1973 gestartet und sollten die Gasplaneten Jupiter und Saturn erforschen. Pioneer 10 (siehe Foto links; Credit: NASA/Ames Research Center) durchquerte als erste Raumsonde überhaupt den Planetoidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Sie passierte Jupiter, den größten Planeten im Sonnensystem, am 03. Dezember 1973 in nur 130000 km Entfernung; Pioneer 11 erreichte am 01. September 1979 auch Saturn. Nach diesen Rendezvous mit den Gasplaneten verließen die Sonden durch ein Swing-by-Manöver am Gasgiganten Jupiter das Sonnensystem in entgegengesetzten Richtungen: Pioneer 10 wird in etwa zwei Millionen Jahren den Stern Aldebaran, ein Roter Riese und Hauptstern im Sternbild Stier, erreichen; Pioneer 11 steuert auf das Sternbild Adler zu und wird in etwa vier Millionen Jahren beim nächsten Stern ankommen. Die Kommunikation mit Pioneer 11 riss am 30. September 1995 ab. Pioneer 10 bewegte sich mit etwa 40000 km/h im Jahr 2001 von Erde weg. Diese Sonde funkte am 23. Januar 2003 das letzte Signal - derzeit dürfte Pioneer 10 etwa 90 Astronomische Einheiten entfernt sein. Kommunikationsversuche am 07. Februar 2003 und 03.-05. März 2006 schlugen fehl, vermutlich weil die Sendeleistung der Sonde nun zu schwach ist. An Bord von Pioneer 10 befindet sich auch die berühmte Goldplatte, in die Gestalten einer nackten Frau und eines nackten Mannes, das Sonnensystem, die Ziffer 8 als Binärzahl, der Hyperfeinstrukturübergang von neutralem Wasserstoff (21cm-Linie), die Silhouette der Sonde und die Position der Sonne relativ zu 14 Pulsaren und des galaktischen Zentrums eingraviert sind. Kommunikation mit den Pioneer-Sonden Die interplanetare Kommunikation mit Raumsonden ist ein äußerst raffiniertes Verfahren: Im Fall der Pioneer-Sonden wurde von der Erde aus ein Radiosignal mit der Frequenz νem zu den Sonden gesendet. Es handelte sich um ein S-Band-Signal der Frequenz 2.11 GHz. Die Sonden bewegen sich relativ zur Erde mit einer Geschwindigkeit, so dass durch den speziell relativistischen Doppler-Effekt eine Frequenzverschiebung stattfindet. Genauer gesagt handelt es sich wegen der zunehmenden Entfernung der Sonden von der Erde um eine Doppler-Rotverschiebung (zweite Gleichung im Eintrag Doppler-Effekt), so dass die Sonde eine kleinere Frequenz des von der Erde kommenden Radiosignals misst. Die Sonde schickt mit der gleichen Radiofrequenz, mit der sie das irdische Signal empfängt, ein Signal zurück zur Erde. Dieses Sondensignal wird nun wiederum Doppler-rotverschoben, so dass bei der Erde eine neue Empfangsfrequenz νrec gemessen wird. Rechnerisch folgt diese Frequenz durch zweimaliges Anwenden der Doppler-Formel. Eliminiert man in diesen Gleichungen Sendefrequenz der Sonde durch Einsetzen, so resultiert eine Relation zwischen νem und νrec. Man schreibt diese Relation so um, dass man eine (dimensionslose) relative Frequenzänderung erhält (siehe Gleichung oben rechts, mit Vakuumlichtgeschwindigkeit c). Auf der Erde sind beide Frequenzen νem und νrec bekannt, so dass aus dieser Gleichung sofort die Sondengeschwindigkeit v folgt. Das Pioneer-Team hat über Jahrzehnte diese Dopplergeschwindigkeit der Sonden gemessen. Unabhängig davon wurde die Signallaufzeit Δt gemessen, die nach 2D = c Δt die Entfernung D der Sonden liefert. Was ist so ungewöhnlich? Schon 1979 wurde eine anomale Blauverschiebung des Doppler-Signals gemessen. Mit anderen Worten unterliegen die Pioneer-Sonden einer unerklärlichen Beschleunigung in Richtung Sonne. Eine Analyse der Messdaten zwischen 1987 und 1998 ergab eine konstante Zunahme dieser Blauverschiebung um etwa 6 × 10-9 Hz/s. Rechnet man dies auf Distanzen um, so folgt, dass sich die Sonden nach 15 Jahren um etwa eine Million Kilometer von der vorhergesagten Position entfernt befinden! Die Blauverschiebungsrate kann in eine konstante Abbremsung (negative Beschleunigung) umgerechnet werden, und man erhält etwa -8.74 × 10-8 cm/s2 (Anderson et al. 1998; 2002). Das hört sich nach einem sehr kleinen Wert an, aber diese Zahl bereitet den Physikern großes Kopfzerbrechen. Messfehler oder neue Physik? Woher kommt die Abbremsung der Pioneer-Sonden? Kann man allen Messdaten trauen oder beweist die Pioneer-Anomalie einen neuen, physikalischen Effekt? Nach bekannt werden der rätselhaften Abbremsung wurde eine Fülle von wissenschaftlichen Artikeln publiziert, die die Anomalie zu erklären versuchten. Im Folgenden werden mögliche Ursachen vorgestellt, von denen in der Literatur fast alle als Erklärung ausgeschlossen werden: Ursachen bei der Sonde
Ursachen bei der Auswertung
Ursachen durch bekannte Physik
Ursachen durch neue Physik
Bislang gibt es keine überzeugende Erklärung für die Pioneer-Anomalie. Sehr wahrscheinlich ist eine physikalische Ursache. Deep Space Gravity Probe Die Rätsel um die Pioneer-Anomalie haben zu dem Plan geführt, eine neue, speziell zur Untersuchung der Anomalie designte Mission zu starten. Das ESA-Missionsszenario Deep Space Gravity Probe soll Klärung verschaffen. Dies gehört jedoch zum Cosmic Vision Program der ESA, das erst Starttermine für 2015 - 2025 vorsieht. Eventuell geben auch andere, laufende Missionen wie die Pluto-Mission New Horizons Aufschluss über das Pionier-Problem. Literatur, Datenquellen & Weblinks
Planck-Ära
Die Planck-Ära kennzeichnet die erste Phase in der Entwicklung des Universums nach dem Urknall. Was passierte in der Planck-Epoche? Es gab nach gegenwärtiger Meinung der Wissenschaftler in dieser Phase nur eine fundamentale Kraft, die Urkraft. Die vier fundamentalen Kräfte der Physik, die Gravitation, die elektromagnetische, die schwache und die starke Wechselwirkung waren ununterscheidbar. Dies bezeichnet man auch als Unifikation der Kräfte. Die Planck-Ära leitet ihren Namen von der Planck-Skala ab, denn das Milieu war bestimmt durch die Planck-Größen: Das Universum war so 'alt' wie die Planck-Zeit, also etwa 10-43 Sekunden und hatte eine Planck-Temperatur von 1032 Kelvin oder 1019 GeV. keine Physik in der Planck-Ära Die physikalische Beschreibung versagt in dieser Phase. Es ist nicht gelungen, eine physikalische Theorie zu entwickeln, die die Physik der Planck-Ära fassen kann. Als Kandidat werden die Stringtheorien gehandelt. Die M-Theorie ist eine Hypothese, die man aus der Verwandtschaft unterschiedlicher Stringtheorien und der Supergravitation ableitet. Vielleicht bietet sie die Werkzeuge, um der Planck-Ära Herr zu werden. Im Kern besteht die Herausforderung darin, die Gravitation mit Quanteneffekten beschreiben zu können. An einer solchen Quantengravitation wird aktuell geforscht, doch sind die Physiker noch weit davon entfernt verlässliche Aussagen machen zu können. In der Loop-Quantengravitation, einer weiteren Variante einer Quantengravitation, versuchen die Forscher die Allgemeine Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik zu verknüpfen. Dabei werden allerdings die anderen Quantenfeldtheorien, wie schwache und starke Kraft zunächst außen vor gelassen. Die Weltformel
Eine Theorie, die die Urkraft zu beschreiben vermag, wird weithin als Vereinheitlichte Theorie (engl. Unified
Theory, UT) oder 'Theorie von Allem' (engl. Theory Of Everything, TOE) bezeichnet.
Populärwissenschaftlich wurde auch der Begriff von der Weltformel geprägt. Es bestehen allerdings berechtigte
Zweifel daran, dass man aus einer solchen Weltformel unmittelbar den Facettenreichtum der Natur und beispielsweise die Entstehung
von Leben ableiten kann. Planckscher Strahler
Der Plancksche Strahler ist vermutlich das wichtigste Strahlungsgesetz in der Astronomie. Das liegt daran, weil sehr viele Quellen elektromagnetischer Strahlung im Universum durch ein solches Strahlungsgesetz beschrieben werden. Es handelt sich dabei um Wärmestrahlung, d.h. die elektromagnetische Emission wird von elektrischen Ladungen (in der Regel Elektronen, Protonen, Ionen) abgegeben, die sich aufgrund von Wärme bewegen. Terminologie Plancksche Strahler werden auch als Hohlraumstrahler, Schwarze Strahler oder Schwarze Körper (engl. black body, BB) bezeichnet. Der etwas allgemeine Name Wärmestrahler oder thermischer Strahler ist ebenfalls verbreitet. Beispiele
Beispiele für Planck-Strahler aus dem Alltag sind eine Kerzenflamme, unsere Haut, ein Eiswürfel, eine Tasse Kaffee - eigentlich
strahlt alles Wärmestrahlung ab, weil jeder Gegenstand eine endliche Temperatur hat. Einen Zustand endlicher Temperatur verlangt
gerade der dritte Hauptsatz der Thermodynamik. Bei welcher Strahlungsenergie
(Farbe) die höchste Strahlungsintensität liegt, bestimmt gerade die Temperatur des Strahlers. Geschichtliches Der Plancksche Strahler wurde nach dem deutschen Physiker Max Planck (1858 - 1947) benannt. Er ist ein Pionier der Quantentheorie, weil er die Quanten der Wärmestrahlung im Jahr 1900 entdeckt hat (Nobelpreis für Physik 1918). Erst später wurde klar, dass Licht und elektromagnetische Strahlung generell quantisiert sind (Einsteins Lichtquantenhypothese 1905, siehe auch Photon). Das Planck-Spektrum
Ein Planck-Strahler gibt Wärmestrahlung als kontinuierliches Spektrum über einen theoretisch beliebig großen Spektralbereich
ab. Die Plancksche Strahlungsverteilung ist jedoch nicht konstant über alle Wellenlängen oder extrem schmal wie eine Spektrallinie:
es ist eine recht breite Verteilung, die ein Maximum bei einer bestimmten Wellenlänge der Strahlung (Strahlungsfrequenz,
-energie) annimmt. Die Position dieses Maximums und das Profil der Verteilung diktiert einzig die Temperatur als wichtigster Parameter eines
Planck-Strahlers. Dabei entsprechen 0 Kelvin gleich -273.16° Celsius, so sind z.B. 1000 Kelvin gleich 726.84° Celsius. In der Horizontalen ist die Wellenlänge der Strahlung in Mikrometern (10-6 Metern) angegeben. Die Größe in der Vertikalen heißt spektrale Strahlungsdichte und ist ein Maß für die Strahlungsintensität des Planckschen Strahlers. Wie man in den Beispielen gut erkennen kann, verschiebt sich das Maximum der Verteilung zu kleineren Wellenlängen, wenn die Temperatur des Strahlers anwächst. Deshalb kann ein besonders heißer Körper auch optische Planck-Strahlung abgeben. Der linke Rand im Diagramm entspricht gerade 0.5 μm = 500 nm, also grünem Licht. Der rechte Rand ist der Bereich der Infrarotstrahlung. Wo liegt das Strahlungsmaximum?
Das Maximum der Planckschen Strahlungsverteilung kann mit dem Wienschen Verschiebungsgesetz berechnet werden (siehe Gleichung rechts, nachzurechnen
mittels Kurvendiskussion der Strahlungsformel unten). Dieser Zusammenhang wurde 1893 von dem deutschen Physiker Wilhelm Karl Werner Wien (1864 - 1928)
gefunden. Einsetzen der Temperatur liefert die Wellenlänge am Strahlungsmaximum. Dieses Maximum bestimmt, bei welcher Strahlungsenergie (=Farbe) der
Plancksche Strahler die höchste Strahlungsintensität erreicht. Einfacher gesagt: Die Temperatur bestimmt, wie uns ein Körper erscheint und welche
Strahlungsdetektoren man verwenden sollte, um die thermische Strahlung zu messen. Die Strahlungsformel
Für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen, wird im Folgenden die Plancksche Strahlungsformel vorgestellt, um die Planck-Spektren berechnen
zu können. Dabei wird vereinfachend Isotropie der Strahlung vorausgesetzt, was mit einem Faktor 4π in den Strahlungsformeln beiträgt. Was
bei der Berechnung Schwierigkeiten bereiten kann, ist die korrekte Umrechnung, je nachdem ob man die Planck-Verteilung als Funktion der Wellenlänge, der
Strahlungsfrequenz oder der Strahlungsenergie ausdrückt. Hier muss man auf die Vorfaktoren aufpassen. Substitution der Wellenlänge durch eine Frequenz involviert andere Vorfaktoren, damit u bzw. alles unter dem Integral immer die Dimension Energie pro Volumen haben. Als Rechenhilfe zeigt die letzte Zeile die Umrechnungen, die sich aus den Substitutionen im Integral ergeben. Stefan-Boltzmann-Gesetz
Das oben gezeigte Integral für die gesamte Energiedichte u lässt sich explizit ausführen (Verwendung von Gamma- und Zeta-Funktion) und
führt auf das berühmte Stefan-Boltzmann-Gesetz oder T4-Gesetz. Es besagt, dass die Energiedichte eines Photonengases (ebenso
wie dessen Druck und innere Energie) proportional zur vierten Potenz in der Temperatur ist. Die Proportionalitätskonstante heißt
Stefan-Boltzmann-Konstante mit dem Zahlenwert σ = 5.67 × 10-8 W m-2 K-4. Diese Relation wurde 1879 empirisch
von dem österreichischen Physiker Josef Stefan (1835 - 1893) gefunden und fünf Jahre später von seinem Landsmann Ludwig Boltzmann
(1844 - 1906) theoretisch hergeleitet. Rayleigh-Jeans- und Wien-Ast Es ist auch interessant sich zu überlegen, was mit der Planckschen Strahlungsverteilung im Grenzwert großer Wellenlängen (kleiner Frequenzen) bzw. kleiner Wellenlängen (großer Frequenzen) geschieht. Mit den Reihenentwicklungen der Exponentialfunktion folgen dann die beiden wichtigen Grenzfälle, die bei kleinen Frequenzen Rayleigh-Jeans-Ast und bei großen Frequenzen Wien-Ast heißen:
Rayleigh-Jeans-Formel und Wiensche Strahlungsformel sind demnach verschiedene Limites der Planckschen Strahlungsformel. Historisch war gerade
das Rayleigh-Jeans-Gesetz (erste Gleichung) der Ausgangspunkt für Max Plancks bahnbrechende Entdeckung. Die Gleichung macht Probleme bei hohen Frequenzen,
weil sie dann gegen unendlich strebt. Dieses Verhalten bezeichnen Physiker als Ultraviolettkatastrophe oder Ultraviolettdivergenz. Hochenergetische Wärmestrahlung
Abschließend betrachten wir noch ein Beispiel, das demonstriert, dass Wärmestrahlung nicht immer Infrarotstrahlung sein muss. Dazu verwenden wir die
Gleichung der spektralen Energiedichte in Abhängigkeit von der Energie und stellen die Verteilung für verschiedene recht hohe Temperaturen von tausend
bis eine Million Kelvin dar (siehe Abbildung oben). Planck-Skala
Eine fundamentale Skala in der Physik, die den Gültigkeitsbereich von Quantentheorie und Allgemeiner Relativitätstheorie absteckt und den Bereich neuer physikalischer Theorien wie der Quantengravitation markiert. Herleitung der Planck-Skala Der deutsche Physiker und 'Vater der Quantentheorie' Max Planck (1858 - 1947) wies bereits darauf hin, dass eine kritische Masse existiere, ab der eine Beschreibung mit Relativitätstheorie und Quantentheorie versagen müsse. Seither nennt man diese kritische Masse die Planck-Masse (oder äquivalent Planck-Energie). Formal folgt sie aus der Gleichsetzung der Gleichungen für den Gravitationsradius und der Compton-Wellenlänge (siehe rechts). Anschaulich wird bei diesem kritischen Wert die Gravitation so stark wie die starke Wechselwirkung, und es werden Quanteneffekte bei der Gravitation wichtig. Allgemeine Relativitätstheorie und Quantentheorie sind für sich genommen ab diesen Energien nicht mehr ein adäquates Konzept zur Beschreibung der Vorgänge und eine Quantengravitation - eine quantisierte Gravitationstheorie - muss angewendet werden. Planck-Temperatur, -Länge, -Zeit, -Dichte Zur Planck-Masse von 1.2 × 1019 GeV lassen sich entsprechende Werte für andere physikalische Größen ableiten:
Sub-Planck-Physik vs. Super-Planck-Physik
Anmerkung: Es gibt bisweilen unterschiedliche Konventionen, die h oder h/2π verwenden ('h quer'), je
nach Einheitensystem (SI, cgs, Heaviside). Hoffnung auf eine reduzierte Planck-Skala?
Die Stringtheorien postulieren die Existenz weiterer Dimensionen, den
so genannten Extradimensionen, um das Hierarchieproblem der
vier fundamentalen Wechselwirkungen zu lösen. Die Extradimensionen sind - sollten sie tatsächlich existieren -
kompaktifiziert und treten auf großen Raumskalen daher nicht in Erscheinung.
Die Gravitation breite sich jedoch nach einer Idee in allen Dimensionen aus: den gewöhnlichen, nicht-kompaktifizierten
und den kompaktifizierten. Dabei zeigt sich, dass zusätzliche Dimensionen die Planck-Masse herabsetzen. Dies
nennt man reduzierte Planck-Skala. Produktion Schwarzer Mini-Löcher?
Es ist noch dramatischer: Superbeschleuniger wie der LHC könnten im Kollisionsereignis ein - für kosmische Verhältnisse
kleines - Schwarzes Loch erzeugen! Diese Minilöcher sind um Größenordnungen kleiner als die primordialen
Schwarzen Löcher und würden in Sekundenbruchteilen (einige hundert fm/c, also etwa 10-22 Sekunden) durch
Emission von Hawking-Strahlung zerfallen. Wegen dieser kurzen Lebensdauer wären sie nicht direkt,
sondern nur indirekt nachweisbar. So nehmen die Hochenergiephysiker an, dass die Minilöcher ein recht kugelsymmetrisches Ereignis
im Detektor produzieren würden. Planet
Das Wort Planet kommt aus dem Griechischen: planetos, 'Umherschweifender'.
Ein Planet ist ein kugelförmiges Himmelsobjekt, in dessen Innern im Gegensatz zu einem
Stern wie unserer Sonne keine
thermonuklearen Fusionsprozesse ablaufen. Planeten kreisen um
einen zentralen Stern und bewegen sich auf elliptischen oder kreisförmigen Bahnen. Aber Planeten
sind keine Monde, denn Monde sind kleine Himmelskörper, die ihrerseits um einen Planeten kreisen. Die Vorgeschichte zum neuen Planetenbegriff Im August 2006 trafen sich mehr als 2500 Astronomen in Prag zu einer Konferenz der Internationalen Astronomischen Union (International Astronomical Union, IAU). Im Zuge der immer besseren Beobachtungstechnologien wurden in den letzten Jahren viele neue Objekte im Sonnensystem jenseits der Bahn von Pluto entdeckt. Um nicht eine Fülle von Planeten im Sonnensystem zu haben, die aus einer sehr inhomogenen Gruppe bestehen, sahen sich die Astronomen gezwungen, den Planetenbegriff zu überdenken. Sie stimmten bei der IAU-Konferenz über neue Definitionen ab, die seither offiziell festlegen, was Planet ist und was nicht. Definitionen: Planet Ein Planet ist nach der neuen Definition seit August 2006 ein Himmelskörper, der...
Somit gibt es nun acht Planeten im Sonnensystem: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Definitionen: Zwergplanet Weiterhin wurde eine zweite Objektklasse Zwergplanet definiert. Ein Zwergplanet...
(Quelle: IAU-Website)
Der letzte Zusatz schließt die zahlreichen Monde im Sonnensystem von den Zwergplaneten aus. Daher gibt es drei Zwergplaneten:
Ceres (ein ehemaliger Planetoid), Pluto (ein ehemaliger Planet) und 2003 UB313 (ein neu entdecktes Objekt jenseits der Plutobahn).
Pluto wurde außerdem zum Prototypen einer neuen Kategorie gemacht: den Trans-Neptunischen Objekten (engl. trans-Neptunian objects,
TNOs). Der unschöne Katalogname 2003 UB313 wurde bereits im September 2006 durch Eris ersetzt. Dieser Name wurde von den Entdeckern
M.E. Brown, C.A. Trujillo und D. Rabinowitz vorgeschlagen, die Eris am 05. Januar 2005 entdeckten. Eris ist in der griechischen
Mythologie die Göttin der Zwietracht - die Namensgebung darf sicherlich als ironische Anspielung auf den Streit um den Status von Pluto angesehen
werden. Denn die 'Degradierung von Pluto' vom Planeten zum Zwergplaneten hatte heftige Diskussionen ausgelöst. Der Mond dieses Zwergplaneten Eris, der
vorläufig S/2005 (2003 UB313) 1 hieß, heißt fortan offiziell Dysnomia. Die Fachbezeichnung des Monds lautet (136199) Eris I.
Dysnomia ist in der Mythologie der Dämon der Gesetzlosigkeit und die Tochter von Eris. extrasolare Planeten
Diese Planeten kreisen um Sterne außerhalb unseres Sonnensystems und sind äußerst schwer
zu entdecken. Sie leuchten im Vergleich zu einem Stern sehr schwach und werden vom
Hauptstern überstrahlt. Es gibt im Wesentlichen zwei Methoden, um sie aufzuspüren: Zahl der extrasolaren Planeten Mittlerweile kennt man etwa 200 solcher extrasolaren Planeten.
© Andreas Müller, August 2007
|
IndexA
AbbremsparameterADAF ADD-Szenario ADM-Formalismus AdS/CFT-Korrespondenz AGB-Stern Äquivalenzprinzip Akkretion Aktiver Galaktischer Kern Alfvén-Geschwindigkeit Alfvén-Zahl Allgemeine Relativitätstheorie Alpha-Zerfall AMR anthropisches Prinzip Antigravitation Antimaterie Apastron Apertursynthese Aphel Apogäum Astronomie Astronomische Einheit asymptotisch flach Auflösungsvermögen Axion AXP B
Balbus-Hawley- InstabilitätBardeen-Beobachter Baryogenese Baryonen baryonische Materie Bekenstein-Hawking- Entropie Beobachter Beta-Zerfall Bezugssystem Bianchi-Identitäten Big Bang Big Bounce Big Crunch Big Rip Big Whimper Birkhoff-Theorem Blandford-Payne- Szenario Blandford-Znajek- Mechanismus Blauverschiebung Blazar BL Lac Objekt Bogenminute Bogensekunde Bosonen Bosonenstern Boyer-Lindquist- Koordinaten Bran Brans-Dicke- Theorie Brauner Zwerg Brill-Wellen Bulk C
Carter-KonstanteCasimir-Effekt Cauchy-Fläche Cepheiden Cerenkov-Strahlung Chandrasekhar-Grenze Chaplygin-Gas Chiralität Christoffel-Symbol CMB CNO-Zyklus Comptonisierung Cosmon C-Prozess D
Deep FieldsDerricks Theorem de-Sitter- Kosmos DGP-Szenario Diffeomorphismus differenzielle Rotation Distanzmodul Dodekaeder-Universum Doppler-Effekt Drei-Kelvin-Strahlung Dunkle Energie Dunkle Materie E
Eddington-Finkelstein- KoordinatenEddington-Leuchtkraft Effektivtemperatur Eichtheorie Einstein-Ring Einstein-Rosen- Brücke Einstein-Tensor Eisenlinie Eklipse Ekliptik Ekpyrotisches Modell Elektromagnetismus Elektronenvolt elektroschwache Theorie Elementarladung Energie Energiebedingungen Energie-Impuls-Tensor Entfernungsmodul eos eos-Parameter Epizykel Ereignishorizont erg Ergosphäre eV Extinktion Extradimension extragalaktisch extrasolar extraterrestrisch Exzentrizität F
FalschfarbenbildFanaroff-Riley- Klassifikation Faraday-Rotation Farbindex Farbladung Farbsupraleitung Feldgleichungen Fermi-Beschleunigung Fermionen Fermionenstern Fernparallelismus Feynman-Diagramm FFO FIDO Flachheitsproblem FLRW-Kosmologie Fluchtgeschwindigkeit Frame-Dragging f(R)-Gravitation Friedmann-Weltmodell G
Galaktischer Schwarz-Loch-KandidatGalaxie Gamma Ray Burst Gamma-Zerfall Geodäte Geometrisierte Einheiten Geometrodynamik Gezeitenkräfte Gezeitenradius Gluonen Grad Granulation Gravastern Gravitation Gravitationskollaps Gravitationskühlung Gravitationslinse Gravitationsradius Gravitations- rotverschiebung Gravitationswellen Gravitomagnetismus Graviton GRBR Große Vereinheitlichte Theorien Gruppe GUT GZK-cutoff H
HadronenHadronen-Ära Hamilton-Jacobi- Formalismus Harvard-Klassifikation Hauptreihe Hawking-Strahlung Hawking-Temperatur Helizität Helligkeit Herbig-Haro- Objekt Hertzsprung-Russell- Diagramm Hierarchieproblem Higgs-Teilchen Hilbert-Raum Hintergrundmetrik Hintergrundstrahlung HLX HMXB Holostern Homogenitätsproblem Horizont Horizontproblem Horn-Universum Hubble-Gesetz Hubble-Klassifikation Hubble-Konstante Hydrodynamik hydrostatisches Gleichgewicht Hyperladung Hypernova Hyperonen I
ICInertialsystem Inflation Inflaton intergalaktisch intermediate-mass black hole interplanetar interstellar Isometrien Isospin Isotop ITER J
JahreszeitenJansky Jeans-Masse Jet K
Kaluza-Klein-TheorieKaup-Grenzmasse Kaonen Kataklysmische Veränderliche Keine-Haare- Theorem Kepler-Gesetze Kerr-de-Sitter- Lösung Kerr-Lösung Kerr-Newman- de-Sitter- Lösung Kerr-Newman- Lösung Kerr-Schild- Koordinaten Killing-Felder Killing-Tensor K-Korrektur Koinzidenzproblem Kollapsar Kompaktes Objekt Kompaktheit Kompaktifizierung Kompaneets-Gleichung konforme Transformation Kongruenz Koordinatensingularität Kopenhagener Deutung Korona Korrespondenzprinzip Kosmische Strahlung Kosmische Strings Kosmographie Kosmologie Kosmologische Konstante Kosmologisches Prinzip kovariante Ableitung Kovarianzprinzip Kreisbeschleuniger Kretschmann-Skalar Krümmungstensor Kruskal-Lösung Kugelsternhaufen L
LaborsystemLadung Lagrange-Punkte Lambda-Universum Lapse-Funktion Laserleitstern Lense-Thirring- Effekt Leptonen Leptonen-Ära Leptoquarks Leuchtkraft Leuchtkraftdistanz Levi-Civita- Zusammenhang Licht Lichtjahr Lichtkurve Lie-Ableitung Linearbeschleuniger LINER Linienelement LIRG LMXB LNRF Lokale Gruppe Loop-Quantengravitation Lorentz-Faktor Lorentzgruppe Lorentzinvarianz Lorentz-Kontraktion Lorentz-Transformation Lundquist-Zahl Luxon M
Machscher KegelMachsches Prinzip Machzahl Magnetar magnetische Rotationsinstabilität Magnetohydrodynamik Magnitude marginal gebundene Bahn marginal stabile Bahn Markariangalaxie Maxwell-Tensor Membran-Paradigma Mesonen Metall Metrik Mikroblazar Mikrolinse Mikroquasar Milchstraße Minkowski-Metrik Missing-Mass- Problem mittelschwere Schwarze Löcher MOND Monopolproblem Morphismus M-Theorie Myonen N
NeutrinoNeutronenreaktionen Neutronenstern Newtonsche Gravitation No-Hair-Theorem Nova Nukleon Nukleosynthese Nullgeodäte O
ÖffnungOlbers-Paradoxon O-Prozess Oppenheimer-Volkoff- Grenze optische Tiefe Orthogonalität P
ParadoxonParalleluniversum Parsec partielle Ableitung Pauli-Prinzip Penrose-Diagramm Penrose-Prozess Pentaquark Periastron Perigäum Perihel periodisch persistent Petrov-Klassifikation PG1159-Sterne Phantom-Energie Photon Photonenorbit Photosphäre Pion Pioneer-Anomalie Planck-Ära Planckscher Strahler Planck-Skala Planet Planetarische Nebel Poincarégruppe Poincaré- Transformation Polytrop Population Post-Newtonsche Approximation Poynting-Fluss pp-Kette p-Prozess Prandtl-Zahl primordiale Schwarze Löcher Prinzip minimaler gravitativer Kopplung Protostern Pseudo-Newtonsche Gravitation Pulsar Pulsierendes Universum Pyknonukleare Reaktionen Q
QPOQuant Quantenchromodynamik Quantenelektrodynamik Quantenfeldtheorie Quantengravitation Quantenkosmologie Quantenschaum Quantensprung Quantentheorie Quantenvakuum Quantenzahlen Quark-Ära Quark-Gluonen- Plasma Quarks Quarkstern Quasar quasi-periodisch Quasi-periodische Oszillationen Quelle Quintessenz R
RadioaktivitätRadiogalaxie Radion Randall-Sundrum- Modelle Randverdunklung Raumzeit Rayleigh-Jeans- Strahlungsformel Ray Tracing Reichweite Reionisation Reissner-Nordstrøm- de-Sitter- Lösung Reissner-Nordstrøm- Lösung Rekombination relativistisch Relativitätsprinzip Relativitätstheorie Renormierung Reverberation Mapping Reynolds-Zahl RGB-Bild Ricci-Tensor Riemann-Tensor Ringsingularität Robertson-Walker- Metrik Robinson-Theorem Roche-Volumen Röntgendoppelstern Roter Riese Roter Zwerg Rotverschiebung Rotverschiebungsfaktor r-Prozess RRAT RR Lyrae-Sterne Ruhesystem S
Schallgeschwindigkeitscheinbare Größe Schleifen- Quantengravitation Schwache Wechselwirkung Schwarzer Körper Schwarzer Zwerg Schwarzes Loch Schwarzschild-de-Sitter- Lösung Schwarzschild-Lösung Schwarzschild-Radius Schwerkraft Seltsamer Stern Seltsamkeit Seyfert-Galaxie Singularität skalares Boson SNR Soft Gamma-Ray Repeater Sonne Spektraltyp Spezialität Spezielle Relativitätstheorie Spin Spin-Netzwerk Spinschaum Spin-Statistik-Theorem Spintessenz s-Prozess Standardkerzen Standardmodell Standardscheibe Starke Wechselwirkung Statisches Universum Staubtorus Stefan-Boltzmann- Gesetz stellare Schwarze Löcher Stern Sternentstehung Strange Star Stringtheorien Subraum Supergravitation supermassereiche Schwarze Löcher Supernova Supernovaremnant Superstringtheorie Supersymmetrie Symbiotische Sterne Symmetrie Symmetriebrechung Symmetriegruppe Synchrotron Synchrotronstrahlung Synchrozyklotron T
TachyonTagbogen Tardyon Teilchen Teilchenbeschleuniger Tensorboson Tensoren Tetraden Tetraquark TeVeS Thermodynamik thermonukleare Fusion Tiefenfeldbeobachtung Tierkreis TNO Topologie topologische Defekte Torsionstensor Trägheit transient Transit Triple-Alpha-Prozess T Tauri Stern Tunneleffekt U
ULIRGULX Unifikation Unitarität Universum Unruh-Effekt Urknall V
VakuumVakuumstern Vektorboson Velapulsar Veränderliche Vereinheitlichung Viele-Welten- Theorie VLA VLBI VLT VLTI Voids VSOP W
Walker-Penrose- TheoremWeakonen Weinberg-Winkel Weiße Löcher Weißer Zwerg Wellenfunktion Weylsches Postulat Weyl-Tensor Wheeler-DeWitt- Gleichung Wiensche Strahlungsformel Wilson-Loop WIMP Wolf-Rayet-Stern w-Parameter Wurmlöcher X
X-BosonenX-Kraft X-ray burster Y
Y-BosonenYerkes- Leuchtkraftklassen YSO Yukawa-Potential Z
ZAMOZeit Zeitdilatation Zodiakallicht Zustandsgleichung Zustandsgröße Zwerge Zwergplanet Zwillingsparadoxon Zyklisches Universum Zyklotron |