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Astro-Lexikon Q 4 Quarkstern
Bei sehr hohen Massendichten, die vergleichbar sind mit denen im Innern von Neutronensternen, erwarten Physiker, dass sich salopp gesagt 'die Nukleonen überlappen' und ein Übergang in Quarkmaterie stattfindet. Bereits vor vier Jahrzehnten wurde darüber nachgedacht, dass eine solche Materieform im Innern kompakter Sterne vorkommen könnte: in Quarksternen. ultradichte Materie
Befassen wir uns zunächst mit extrem dicht gepackter Materie: Kern- und Teilchenphysiker sind an Phasendiagrammen der
Quantenchromodynamik (QCD) interessiert. Wie in der klassischen Thermodynamik
von Gasen geben Phasendiagramme darüber Auskunft, unter welchen thermodynamischen Bedingungen, d.h. ab welchen Dichten und Temperaturen,
ein Übergang von der einen Phase in die andere stattfindet (Phasenübergang). Ein einfaches Beispiel eines Phasenübergangs
ist das Gefrieren von Wasser, das dabei von der flüssigen in die feste Phase übergeht. Phasen dichter Materie
Bei hohen Dichten, etwa mehrfacher Kernmateriedichte und tiefen Temperaturen, kondensiert die Materie zu Quarkpaaren, was man in
Analogie zur BCS-Supraleitung der Festkörperphysik Farbsupraleitung nennt. Die Quarks befinden
sich in einem Fermi-See und solche an der Fermi-Oberfläche sind quasi frei. kompakte Sterne
Neben irdischen Experimenten in Teilchenbeschleunigern bieten kompakte Objekte
ein wichtiges 'Fenster' in das Verständnis des Aufbaus ultradichter Materie. Daten aus Teilchenbeschleunigern und astronomische
Beobachtungsdaten können mit den Rechnungen verglichen werden.
Außerdem unterscheidet man zwei Typen von Strange Stars, solche mit Kruste (engl. crust strange stars) und solche ohne Kruste (engl. bare strange stars). Im letzten Fall grenzt die Quarkmaterie direkt an die Umgebung des Sterns, was zu seltsamen Effekten führt. Unterscheidungskriterium Sternmasse Wie bei den Weißen Zwergen die Chandrasekhar-Grenze, lässt sich auch bei Sternen aus Strange-Materie eine maximale Masse ableiten, bevor auch der Quarkstern im dominanten Gravitationskollaps in sich zusammenfällt:
Eine astronomische Messung der Sternmasse sollte daher Aufschluss geben über den Typen des kompakten Sterns. Unterscheidungskriterium Sternradius Eine Beimischung von Quarkmaterie 'weicht' die Zustandsgleichung auf, so dass Quarksterne (bei gleicher Masse) kompakter sein können als Neutronensterne, die aus einer reinen Hadronenphase bestehen (Schertler et al. 2000). Eine genaue Messung des Sternradius sollte deshalb Klarheit darüber verschaffen können, um welchen kompakten Stern es sich handelt. Masse-Radius-Beziehungen Zur Unterscheidung von Neutronensternen und Quarksternen kann man die beiden Unterscheidungskriterien Sternmasse und Sternradius auch in der Masse-Radius-Beziehung zusammenfassen. Zum Glück sind diese Relationen für beide Klassen sehr unterschiedlich:
astronomische Tests
Die Messung der Sternradien ist das erste Hindernis in der Astronomie: die kompakte Sterne sind
so klein und so weit weg, dass Astronomen sie nicht mit Teleskopen auflösen können (siehe dazu auch
Auflösungsvermögen). Aus der Stellarphysik ist aber bekannt, dass die Leuchtkraft
(siehe dort für die entsprechende Gleichung) mit dem Quadrat des Sternradius anwächst. Die scheinbare Helligkeit
kann mühelos astronomisch beobachtet werden; die Leuchtkraft folgt dann erst mit bekannter Entfernung mittels des Distanzmoduls
und der Effektivtemperatur, die ihrerseits aus dem beobachteten Spektraltyp folgt. Der Fall RX J185635-3754
Der Röntgenstern RX J185635-3754 wurde 1992 mit dem erfolgreichen, deutschen Röntgensatelliten ROSAT am Südhimmel
im Sternbild Corona Australis (dt. Südliche Krone) entdeckt. Im Jahr 1997 enstand die optische Aufnahme oben von
RX J185635-3754 (siehe Pfeilmarkierung) mit dem Weltraumteleskop Hubble (Credit: Fred Walter, State University of New York at
Stony Brook und NASA, 1997). Fazit Zurzeit gibt es keinerlei gute Kandidaten für Quarksterne oder seltsame Sterne in der Astronomie. Doch die astronomische Forschung wird durch immer bessere Satellitenprojekte (wie z.B. die geplanten, europäischen Missionen eROSITA und XEUS) auf experimenteller Seite vorangebracht, ebenso wie die theoretische Erforschung, die zu einem immer besseren Verständnis von ultradichter Materie führt. Literatur
Quasar
Quasare sind die wohl bekanntesten Vertreter unter den Aktiven Galaktischen Kernen (AGN), vermutlich auch dadurch bedingt, dass sie immer wieder in den Medien auftauchen. Sie haben eine extreme Leuchtkraft: die leuchtkräftigsten Quasare erreichen 1047 erg/s - das entspricht hundert Billionen Sonnenleuchtkräften und übertrifft normale Galaxien bei weitem! Im Prinzip zeigen Quasare diese Aktivität bei allen Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums. Quasare sind einem breitem Publikum bekannt für ihre unglaublich hohen Entfernungen im Bereich von Millionen bis Milliarden Lichtjahren. Das bedeutet gleichermaßen, dass sie sich sehr früh im Universum gebildet haben müssen. Die Modelle für Galaxienentstehung sind daher für Kosmologen eine Herausforderung. Quasar vs. QSO Klären wir zunächst die Namen: Quasar ist ein Kunstwort aus quasi-stellare Radioquelle, d.h. Quasare sind radio-laut (hohe Radioleuchtkraft). Die Abkürzung QSO steht für quasi-stellares Objekt, die radio-leise sind (geringe Radioleuchtkraft). Die Begriffe Quasar und QSO werden oft gleichbedeutend in der Literatur verwendet, bezeichnen aber eigentlich verschiedene, kosmische Objekte! Oft wird Quasar als Oberbegriff für beide verwendet. Entdeckungsgeschichte
Quasare wurden 1960 radioastronomisch entdeckt (3C 48, 16.mag). Optisch erschienen sie zunächst sternartig: Sie sahen
aus wie ein Lichtpunkt, der nicht mit Teleskopen aufgelöst werden konnte. Das Weltraumteleskop Hubble (Hubble Space Telescope,
HST) photographierte 1996 schließlich erstmals die Wirtsgalaxien der Quasare (Abbildung oben rechts, Credit: Bahcall et al.,
STScI/NASA, 1996). Somit war klar, dass Quasare die hellen Kerne von Galaxien sind: Quasare sind eingebettet
in Wirtsgalaxien (engl. host galaxies). Im Falle der Quasare können die Wirtsgalaxien jeden Hubble-Typ
haben. Eine besondere Häufung stellt man allerdings bei den elliptischen Galaxien, also sehr entwickelten Sternsystemen, fest. Der Quasar-Motor
Vom Standpunkt der theoretischen Astrophysik sind die Quasare hochinteressante Studienobjekte. Das größte Rätsel:
Woher kommt diese unglaubliche Leuchtkraft? Schnell war klar, dass die Beobachtung nicht mit thermonuklearer Fusion,
wie sie im Innern von Sternen abläuft, zu erklären ist. Quasare und Radiogalaxien sind verwandt
Astronomen zählen bei der Gruppe der radioleisen QSOs deutlich mehr Vertreter als bei den radiolauten Quasaren. Die
Aktivität im Radiobereich lässt sich auch auf die intrinsische Helligkeit in allen
Spektralbereichen, die so genannte bolometrische Leuchtkraft, übertragen. Die radioleisen QSOs scheinen mit
den schwächeren AGN-Typen, wie den Seyfertgalaxien, verwandt zu sein.
Hingegen sind die radiolauten Quasare, wie der Prototyp 3C 273, verwandt mit den radioleuchtkräftigen
Radiogalaxien, wie Cyg A. AGN Typ-1 und Typ-2
Betrachtet man die Spektren der Seyfertgalaxien und der Quasare, so kann man sie im Wesentlichen in zwei Klassen einteilen. Bald wurde
vorgeschlagen, dass diese Zweiteilung (Dichotomie) das Resultat eines Orientierungseffektes ist (Antonucci &
Miller, ApJ 1985; Antonucci, ARA&A 1993): in einem Abstand von einigen pc vom Zentrum
des AGN befinde sich ein ausgedehnter, molekularer Staubtorus. Dieser 'kalte Materieschlauch' ist schwer
zu durchdringen für optische Strahlung und weiche Röntgenstrahlung. Ist der AGN nun zufällig so orientiert, dass der
irdische Beobachter von oben in die Kernregion blicken kann, so versperrt der Staubtorus nicht die Sicht.
Der Neigungswinkel (Inklination) zwischen Symmetrieachse des Torus und der Blickrichtung ist klein. In diesem Fall sprechen die
Astronomen von einem AGN Typ-1. spektrale Eigenschaften Die visuellen Helligkeiten der Quasare sind enorm und gehen bis -23. Magnitude bei den hellsten Vertretern. Weitere spektrale Eigenschaften sind starkes blaues Kontinuum, Infrarot- und UV-Exzesse, hohe zeitliche Variabilitäten der Quellen, keine Absorptionslinien, aber sehr breite Emissionslinien. Inzwischen entdeckten Röntgenastronomen sogar die heiße Emissionslinie von Eisen in den Spektren bei 6.4 bis 6.7 keV Ruheenergie. Die Linie gibt Aufschluss über den inneren Akkretionsfluss in unmittelbarer Nähe zum zentralen, superschweren Schwarzen Loch. Sie wird in der Diagnostik der AGN genutzt, um die Neigung der Standardscheibe, die Plasmakinematik, die Lochrotation etc. abzuleiten. Quasare sind extrem weit entfernt Die Anordnung der Emissionslinien im Spektrum der Quasare war bei ihrer Entdeckung zunächst sehr rätselhaft. Der Astronom Maarten Schmidt erkannte 1963, dass es sich um an sich bekannte Emissionslinien handelt, die allerdings im Spektrum hochrotverschoben wurden. Der Grund für diese seltsame spektrale Eigenschaft liegt in der Expansion des Universums selbst. Die Quasare sind so weit von der Erde entfernt, dass sich die kosmologische Rotverschiebung bemerkbar macht. Die Photonen, die der Quasar aussendet, bewegen sich durch eine expandierende Raumzeit, der Robertson-Walker-Metrik. Deshalb bewegen sich alle kosmologisch entfernten Quellen von der Erde weg: sie 'schwimmen' mit der expandierenden Raumzeit. Die Allgemeine Relativitätstheorie besagt dann, dass die Spektren stark rotverschoben sind. Die elektronischen Übergänge der strahlenden Atome im Quasar liegen aufgrund der hohen Distanz dieser Objekte in ganz anderen Spektralbereichen, wenn sie beim irdischen Beobachter ankommen: so kann die Lyman-Alpha-Kante (Lyα), die üblicherweise (d.h. im Ruhesystem) im Ultravioletten liegt, bei einem Quasar mit z = 5.0 bis in den optischen Bereich verschoben werden! Damit war klar, dass Quasare extragalaktische Objekte sind. 1963 wurde ein weiterer Quasar, 3C 273, von Hazard, Mackey und Shimmins entdeckt, die ihn mithilfe der Mondbedeckungsmethode auf bis zu einer Bogensekunde genau am Himmel lokalisierten - damals eine Sensation. 3C 273 im Sternbild Jungfrau (Virgo) gehört zu den hellsten und nächsten Quasaren und ist etwa 2.1 Milliarden Lichtjahre (640 Mpc) entfernt. In seiner Nachbarschaft zeigt er einen etwa zwei Bogensekunden langen, relativistischen Jet. Entfernungsrekorde Der aktuell am weitesten entfernte AGN ist ein Quasar mit der Bezeichnung SDSS J1148+5251 und liegt bei einer Rotverschiebung von z = 6.41 (Fan et al. 2003, Willott et al. 2003). Diese Entfernung wird nur noch von einer nicht aktiven, sehr jungen Galaxie bei z = 10 geschlagen, dem aktuellen Rekordhalter mit der größten Entfernung zur Erde (Pello et al. 2004). Die Lyα-Linie des Wasserstoffs, die sonst im UV liegt, fand man bei einer ebenfalls sehr weit entfernten Galaxie, SDSS 1030+0524, im nahen Infrarot (NIR) bei 885 nm. SDSS J1148 weist eine noch stärker rotverschobene Linie auf. Fan et al. von der Universität Princeton konnten 2001 im Sloan Digital Sky Survey (SDSS) mit einem digitalen, automatischen Teleskop in New Mexico drei unglaublich weit entfernte Objekte beobachten, bei denen es sich allesamt um Quasare handelt. Sie haben die Katalogbezeichnungen SDSS 1030+0524, SDSS 1306+0356 und SDSS 0836+0054 und in dieser Reihenfolge die Rotverschiebungen z = 6.28; 5.99 und 5.82. Diese Objekte sind soweit entfernt, dass wir in eine Zeit zurückschauen, wo das Universum erst 700 Millionen Jahre alt (6% des heutigen Alters) war und noch dichter war und sogar noch neutrales Wasserstoffgas in der Umgebung der Quasare vorlag! Als die Welt noch neutral war
Die Epoche der Reionisation war also zu diesem Zeitpunkt (z ~ 6) noch
nicht abgeschlossen: die intensive Strahlung der Quasare ionisierte nach und nach das umgebende, intergalaktische
Medium, bis schließlich durch eine signifikante Anzahl ionisierender Objekte das ganze Universum reionisiert war. Die erste Ionisation
war kurz nach dem Urknall, als das Universum noch sehr klein, dicht und heiß war. Bei z ~ 1100,
entsprechend nur etwa 400000 Jahre nach dem Urknall, war die Epoche der Rekombination, wo das
Universum genug abgekühlt war, dass sich Elektronen und Protonen zu den ersten (neutralen) Atomen zusammenschließen (rekombinieren)
konnten. Bei diesem Prozess entstanden primordiale Elemente, wie Wasserstoff, Helium und Lithium (siehe primordiale
Nukleosynthese). Quasare im Doppelpack 1979 wurde das Quasar-Paar QSO 0957+561 entdeckt. Beide Quasare zeigen erstaunlicherweise sehr ähnliche Spektren. Dies konnte man darauf zurückführen, dass es sich in Wirklichkeit um Abbilder ein und desselben Objekts handelt! Durch den Gravitationslinseneffekt gelangt das Licht des Quasars auf zwei verschiedenen Lichtwegen zum Beobachter. Eine Gravitationslinse ist ein massereiches Objekt, z.B. ein Galaxienhaufen, der zwischen Quasar und der Erde lokalisiert ist und nach der Allgemeinen Relativitätstheorie Licht abzulenken vermag: Licht folgt gekrümmten Nullgeodäten. Die leichten spektralen Unterschiede erklären sich dadurch, dass auf den beiden Lichtwegen unterschiedliche Bedingungen herrschen können, wie beispielsweise unterschiedliche Dichte des intergalaktischen Mediums (IGM) und somit unterschiedliche Extinktion. .. oder lieber vier! Die Abbildung rechts zeigt im linken Feld eine Infrarotbeobachtung mit dem Weltraumteleskop Hubble, ein besonders schönes Exemplar eines gelinsten Quasars: Ein Vierfachbild eines Quasars! Die Gravitationslinse ist eine schwere, elliptische Galaxie. Der Quasar hat die Katalogbezeichnung PG 1115+080. Im rechten Feld wurden die vier Quasarbilder und die linsende Galaxie abgezogen. Die ringförmige Helligkeitsverteilung ist das gravitativ beeinflusste Licht der Wirtsgalaxie des Quasars. Die Strahlung wird durch die Krümmung der Raumzeit verbogen (Fachausdruck: Lichtaberration) und bildet den berühmten Einstein-Ring, hier im Infraroten bei einer Wellenlänge von 1.6 Mikrometern (Credit: Impey et al., STScI/NASA 1998). echte Doppelquasare Es gibt allerdings auch tatsächlich ein intrinsisches Paar von Quasaren, QQ 1145-071, der 1987 entdeckt wurde. Ebenso besteht das Objekt LBQS 0103-2753 in einer Entfernung von z = 0.848 aus einem Binär-Quasar, die sich in einem Abstand von nur 0.3 Bogensekunden bzw. 2.3 kpc umkreisen (Shields et al. 2001, astro-ph/0104236). Dies ist eines der wenigen Beispiele, wo sich zwei supermassereiche Schwarze Löcher unmittelbar umkreisen und vielleicht in einem katastrophalen Ereignis verschmelzen können. weitere bekannte Quasare und QSOs 3C 273, 3C 48, QSO 1229+204, QSO 0046-293, QSO 0910+564, QSO 0101-304, QSO 0000-263, QSO 2203+292, QSO 0051-279, QSO 0957+561 und QQ 1145-071. quasi-periodisch
In der Astronomie verwendet man einige Eigenschaftswörter, um das zeitliche Verhalten der Strahlungsemission oder der Helligkeit einer kosmischen Quelle zu charakterisieren. Definition von quasi-periodisch Das Attribut quasi-periodisch kann nicht so klar definiert werden; wörtlich würde man damit eine Helligkeitsvariation betiteln, die zeitlich in etwa regelmäßig wiederkehrt. Es ist zwar kein strenger Zyklus über lange Zeiten beobachtbar, aber es gibt dennoch Perioden über ein kurzes Zeitintervall. Eine Frage der Perspektive
Die Beurteilung, welchen Charakter die Helligkeitsvariation hat, ist abhängig vom Beobachter.
Die Ursache dafür ist die Relativität des Zeitbegriffs, denn die
Relativitätstheorie führt zu Effekten wie der Zeitdilatation. Beispiele Die Bezeichnungsweise ist in der Astronomie an sich nur bei den Quasi-periodischen Oszillationen gebräuchlich, die in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen, oft jedoch bei Röntgendoppelsternen beobachtet werden. weitere Bezeichnungen Andere Bezeichnungen für die Charakterisierung des zeitlichen Verhaltens sind periodisch, persistent und transient. Quasi-periodische Oszillationen
Die Quasi-periodischen Oszillationen (engl. quasi-periodic oscillations, QPOs) sind zeitlich wiederkehrende Phänomene, die Astronomen in Lichtkurven, z.B. bei Röntgendoppelsternen, beobachten. Die Fourier-Analyse Es bietet sich an, diese Lichtkurven (Intensität über Zeit) mit einem mathematischen Verfahren zu studieren, der so genannten Fourier-Transformation. Nach einer Fourier-Transformation sind die Lichtkurven nicht mehr in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt, sondern von der Frequenz. Mathematiker sagen das so: Die Fourier-Transformierte befindet sich im Frequenzraum. Die resultierenden Spektren nennen die Astronomen Power Density Spektren (PDS) oder kurz Power Spektren. Was bringt die Prozedur? Charakteristische Variabilitäten in der Lichtkurve (Periodizitäten, Quasi-Periodizitäten), die immer wieder etwa dieselbe Frequenz haben, können in den PDS als Spitzen ('Peaks') mit bestimmter Frequenz entlarvt werden. Das ist eine sehr bequeme und exakte Identifikation, die sich im Zeitraum (vor der Fourier-Transformation) deutlich schwieriger und ungenauer gestalten würde. charakteristische Frequenzen der Akkretionstheorie Die QPOs spiegeln sich in den Spektren als Variabilitäten wider, deren Verhalten nicht ganz, aber etwa periodisch ist. Sie können mit der Theorie der Akkretion beschrieben werden, weil man Effekte im Akkretionsfluss (eventuell einer Standardscheibe) um ein kompaktes Objekt mit den QPOs assoziiert. Die Interpretation ist schwierig. Es gibt drei charakteristische Frequenzen, die mit QPOs verknüpft werden können:
Weiterhin wird seit wenigen Jahren die Lense-Thirring-Frequenz (als vierte, mögliche Frequenz) diskutiert. Die Astronomen vermuten, dass sie eine gewichtige Rolle in den QPOs von Mikroquasaren spielt. Der Drehimpuls eines rotierenden, stellaren Schwarzen Lochs erzeugt ein so genanntes gravitomagnetisches Feld. Dies ist ein Effekt von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, der mit dem Oberbegriff Gravitomagnetismus bezeichnet wird. Das gravitomagnetische Feld wirkt sich auf umlaufende Testteilchen oder auch den Akkretionsfluss aus und führt zur Lense-Thirring-Präzession. Was zappelt denn da?
QPOs sind sicherlich mit einer variablen Akkretionslösung assoziiert. Die Astrophysiker favorisieren Instabilitäten im
Akkretionsstrom (siehe z.B. magnetische Rotationsinstabilität), die zur Anregung von lokalen
Störungen im Akkretionsstrom - so genannte Blobs - führen. Diese Störungen können eine Zeit lang mit
einer der charakteristischen Frequenzen schwingen und wieder verschwinden. Quelle
Quelle (engl. source) ist ein typischer Fachbegriff der Astronomie und meint ein beliebiges,
kosmisches Objekt, dass elektromagnetische Strahlung, Teilchen und/oder
Gravitationswellen abgibt. Der Astronom kann diese Quelle mit einem geeigneten, empfindlichen Detektor
oder Teleskop beobachten. Entsprechend gibt es Bezeichnungen wie Radioquelle, Röntgenquelle, Gammaquelle, Neutrinoquelle, Protonenquelle etc.
© Andreas Müller, August 2007
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IndexA
AbbremsparameterADAF ADD-Szenario ADM-Formalismus AdS/CFT-Korrespondenz AGB-Stern Äquivalenzprinzip Akkretion Aktiver Galaktischer Kern Alfvén-Geschwindigkeit Alfvén-Zahl Allgemeine Relativitätstheorie Alpha-Zerfall AMR anthropisches Prinzip Antigravitation Antimaterie Apastron Apertursynthese Aphel Apogäum Astronomie Astronomische Einheit asymptotisch flach Auflösungsvermögen Axion AXP B
Balbus-Hawley- InstabilitätBardeen-Beobachter Baryogenese Baryonen baryonische Materie Bekenstein-Hawking- Entropie Beobachter Beta-Zerfall Bezugssystem Bianchi-Identitäten Big Bang Big Bounce Big Crunch Big Rip Big Whimper Birkhoff-Theorem Blandford-Payne- Szenario Blandford-Znajek- Mechanismus Blauverschiebung Blazar BL Lac Objekt Bogenminute Bogensekunde Bosonen Bosonenstern Boyer-Lindquist- Koordinaten Bran Brans-Dicke- Theorie Brauner Zwerg Brill-Wellen Bulk C
Carter-KonstanteCasimir-Effekt Cauchy-Fläche Cepheiden Cerenkov-Strahlung Chandrasekhar-Grenze Chaplygin-Gas Chiralität Christoffel-Symbol CMB CNO-Zyklus Comptonisierung Cosmon C-Prozess D
Deep FieldsDerricks Theorem de-Sitter- Kosmos DGP-Szenario Diffeomorphismus differenzielle Rotation Distanzmodul Dodekaeder-Universum Doppler-Effekt Drei-Kelvin-Strahlung Dunkle Energie Dunkle Materie E
Eddington-Finkelstein- KoordinatenEddington-Leuchtkraft Effektivtemperatur Eichtheorie Einstein-Ring Einstein-Rosen- Brücke Einstein-Tensor Eisenlinie Eklipse Ekliptik Ekpyrotisches Modell Elektromagnetismus Elektronenvolt elektroschwache Theorie Elementarladung Energie Energiebedingungen Energie-Impuls-Tensor Entfernungsmodul eos eos-Parameter Epizykel Ereignishorizont erg Ergosphäre eV Extinktion Extradimension extragalaktisch extrasolar extraterrestrisch Exzentrizität F
FalschfarbenbildFanaroff-Riley- Klassifikation Faraday-Rotation Farbindex Farbladung Farbsupraleitung Feldgleichungen Fermi-Beschleunigung Fermionen Fermionenstern Fernparallelismus Feynman-Diagramm FFO FIDO Flachheitsproblem FLRW-Kosmologie Fluchtgeschwindigkeit Frame-Dragging f(R)-Gravitation Friedmann-Weltmodell G
Galaktischer Schwarz-Loch-KandidatGalaxie Gamma Ray Burst Gamma-Zerfall Geodäte Geometrisierte Einheiten Geometrodynamik Gezeitenkräfte Gezeitenradius Gluonen Grad Granulation Gravastern Gravitation Gravitationskollaps Gravitationskühlung Gravitationslinse Gravitationsradius Gravitations- rotverschiebung Gravitationswellen Gravitomagnetismus Graviton GRBR Große Vereinheitlichte Theorien Gruppe GUT GZK-cutoff H
HadronenHadronen-Ära Hamilton-Jacobi- Formalismus Harvard-Klassifikation Hauptreihe Hawking-Strahlung Hawking-Temperatur Helizität Helligkeit Herbig-Haro- Objekt Hertzsprung-Russell- Diagramm Hierarchieproblem Higgs-Teilchen Hilbert-Raum Hintergrundmetrik Hintergrundstrahlung HLX HMXB Holostern Homogenitätsproblem Horizont Horizontproblem Horn-Universum Hubble-Gesetz Hubble-Klassifikation Hubble-Konstante Hydrodynamik hydrostatisches Gleichgewicht Hyperladung Hypernova Hyperonen I
ICInertialsystem Inflation Inflaton intergalaktisch intermediate-mass black hole interplanetar interstellar Isometrien Isospin Isotop ITER J
JahreszeitenJansky Jeans-Masse Jet K
Kaluza-Klein-TheorieKaup-Grenzmasse Kaonen Kataklysmische Veränderliche Keine-Haare- Theorem Kepler-Gesetze Kerr-de-Sitter- Lösung Kerr-Lösung Kerr-Newman- de-Sitter- Lösung Kerr-Newman- Lösung Kerr-Schild- Koordinaten Killing-Felder Killing-Tensor K-Korrektur Koinzidenzproblem Kollapsar Kompaktes Objekt Kompaktheit Kompaktifizierung Kompaneets-Gleichung konforme Transformation Kongruenz Koordinatensingularität Kopenhagener Deutung Korona Korrespondenzprinzip Kosmische Strahlung Kosmische Strings Kosmographie Kosmologie Kosmologische Konstante Kosmologisches Prinzip kovariante Ableitung Kovarianzprinzip Kreisbeschleuniger Kretschmann-Skalar Krümmungstensor Kruskal-Lösung Kugelsternhaufen L
LaborsystemLadung Lagrange-Punkte Lambda-Universum Lapse-Funktion Laserleitstern Lense-Thirring- Effekt Leptonen Leptonen-Ära Leptoquarks Leuchtkraft Leuchtkraftdistanz Levi-Civita- Zusammenhang Licht Lichtjahr Lichtkurve Lie-Ableitung Linearbeschleuniger LINER Linienelement LIRG LMXB LNRF Lokale Gruppe Loop-Quantengravitation Lorentz-Faktor Lorentzgruppe Lorentzinvarianz Lorentz-Kontraktion Lorentz-Transformation Lundquist-Zahl Luxon M
Machscher KegelMachsches Prinzip Machzahl Magnetar magnetische Rotationsinstabilität Magnetohydrodynamik Magnitude marginal gebundene Bahn marginal stabile Bahn Markariangalaxie Maxwell-Tensor Membran-Paradigma Mesonen Metall Metrik Mikroblazar Mikrolinse Mikroquasar Milchstraße Minkowski-Metrik Missing-Mass- Problem mittelschwere Schwarze Löcher MOND Monopolproblem Morphismus M-Theorie Myonen N
NeutrinoNeutronenreaktionen Neutronenstern Newtonsche Gravitation No-Hair-Theorem Nova Nukleon Nukleosynthese Nullgeodäte O
ÖffnungOlbers-Paradoxon O-Prozess Oppenheimer-Volkoff- Grenze optische Tiefe Orthogonalität P
ParadoxonParalleluniversum Parsec partielle Ableitung Pauli-Prinzip Penrose-Diagramm Penrose-Prozess Pentaquark Periastron Perigäum Perihel periodisch persistent Petrov-Klassifikation PG1159-Sterne Phantom-Energie Photon Photonenorbit Photosphäre Pion Pioneer-Anomalie Planck-Ära Planckscher Strahler Planck-Skala Planet Planetarische Nebel Poincarégruppe Poincaré- Transformation Polytrop Population Post-Newtonsche Approximation Poynting-Fluss pp-Kette p-Prozess Prandtl-Zahl primordiale Schwarze Löcher Prinzip minimaler gravitativer Kopplung Protostern Pseudo-Newtonsche Gravitation Pulsar Pulsierendes Universum Pyknonukleare Reaktionen Q
QPOQuant Quantenchromodynamik Quantenelektrodynamik Quantenfeldtheorie Quantengravitation Quantenkosmologie Quantenschaum Quantensprung Quantentheorie Quantenvakuum Quantenzahlen Quark-Ära Quark-Gluonen- Plasma Quarks Quarkstern Quasar quasi-periodisch Quasi-periodische Oszillationen Quelle Quintessenz R
RadioaktivitätRadiogalaxie Radion Randall-Sundrum- Modelle Randverdunklung Raumzeit Rayleigh-Jeans- Strahlungsformel Ray Tracing Reichweite Reionisation Reissner-Nordstrøm- de-Sitter- Lösung Reissner-Nordstrøm- Lösung Rekombination relativistisch Relativitätsprinzip Relativitätstheorie Renormierung Reverberation Mapping Reynolds-Zahl RGB-Bild Ricci-Tensor Riemann-Tensor Ringsingularität Robertson-Walker- Metrik Robinson-Theorem Roche-Volumen Röntgendoppelstern Roter Riese Roter Zwerg Rotverschiebung Rotverschiebungsfaktor r-Prozess RRAT RR Lyrae-Sterne Ruhesystem S
Schallgeschwindigkeitscheinbare Größe Schleifen- Quantengravitation Schwache Wechselwirkung Schwarzer Körper Schwarzer Zwerg Schwarzes Loch Schwarzschild-de-Sitter- Lösung Schwarzschild-Lösung Schwarzschild-Radius Schwerkraft Seltsamer Stern Seltsamkeit Seyfert-Galaxie Singularität skalares Boson SNR Soft Gamma-Ray Repeater Sonne Spektraltyp Spezialität Spezielle Relativitätstheorie Spin Spin-Netzwerk Spinschaum Spin-Statistik-Theorem Spintessenz s-Prozess Standardkerzen Standardmodell Standardscheibe Starke Wechselwirkung Statisches Universum Staubtorus Stefan-Boltzmann- Gesetz stellare Schwarze Löcher Stern Sternentstehung Strange Star Stringtheorien Subraum Supergravitation supermassereiche Schwarze Löcher Supernova Supernovaremnant Superstringtheorie Supersymmetrie Symbiotische Sterne Symmetrie Symmetriebrechung Symmetriegruppe Synchrotron Synchrotronstrahlung Synchrozyklotron T
TachyonTagbogen Tardyon Teilchen Teilchenbeschleuniger Tensorboson Tensoren Tetraden Tetraquark TeVeS Thermodynamik thermonukleare Fusion Tiefenfeldbeobachtung Tierkreis TNO Topologie topologische Defekte Torsionstensor Trägheit transient Transit Triple-Alpha-Prozess T Tauri Stern Tunneleffekt U
ULIRGULX Unifikation Unitarität Universum Unruh-Effekt Urknall V
VakuumVakuumstern Vektorboson Velapulsar Veränderliche Vereinheitlichung Viele-Welten- Theorie VLA VLBI VLT VLTI Voids VSOP W
Walker-Penrose- TheoremWeakonen Weinberg-Winkel Weiße Löcher Weißer Zwerg Wellenfunktion Weylsches Postulat Weyl-Tensor Wheeler-DeWitt- Gleichung Wiensche Strahlungsformel Wilson-Loop WIMP Wolf-Rayet-Stern w-Parameter Wurmlöcher X
X-BosonenX-Kraft X-ray burster Y
Y-BosonenYerkes- Leuchtkraftklassen YSO Yukawa-Potential Z
ZAMOZeit Zeitdilatation Zodiakallicht Zustandsgleichung Zustandsgröße Zwerge Zwergplanet Zwillingsparadoxon Zyklisches Universum Zyklotron |