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Astro-Lexikon A 3 Alfvén-Zahl
Eine der charakteristischen, dimensionslosen Zahlen der Magnetohydrodynamik (MHD),
die man nutzt, um das System oder eine entsprechende Computersimulation zu beschreiben. Allgemeine Relativitätstheorie
Die Allgemeine Relativitätstheorie, kurz ART (engl. General Relativity, GR), ist eine Theorie der Gravitation, die die klassische Theorie des englischen Physikers und Mathematikers Isaac Newton (1643 - 1727) ablöste. Die ART bietet völlig neue Einsichten in die Natur der Schwerkraft und muss deshalb als revolutionär eingestuft werden: Quantentheorie und Relativitätstheorie sind die bedeutendsten physikalischen Theorien des 20. Jahrhunderts, und ihre Bedeutung ist bis heute für die moderne Physik zentral! Neudefinition elementarer Begriffe & Grundaussagen der ART Beide Theorien haben das naturwissenschaftliche Weltbild entscheidend modifiziert und geprägt: unsere Vorstellungen von Raum, Zeit, Materie und Energie wurden neu definiert. Die wesentliche Aussage der ART ist, dass jede Form von Energie (auch Materie) die Raumzeit krümmt. Die Raumzeit ist eine vierdimensionale Mannigfaltigkeit, die sich aus den drei Raumdimensionen (Länge, Breite, Höhe) und der Zeitdimension zusammensetzt. Dieses geometrische Gebilde wird durch die Metrik bzw. das Linienelement eindeutig festgelegt. Seine morphologischen Eigenschaften werden durch Energie und Materie verändert. Die Raumzeit ist vierdimensional; vereinfachend kann man sie sich in zwei Dimensionen wie eine dünne, dehnbare Haut vorstellen, die durch darauf befindliche Massen Dellen bekommt ('Gummimatten-Modell'). Ohne Massen hat die Haut keine Dellen, sie ist eben. Solche Raumzeiten heißen flach. Ein Testkörper, der nun auf eine durch Massen eingedellte Haut gelegt wird, muss unweigerlich der Krümmung folgen. Deshalb bewegt sich der Testkörper in einer gekrümmten Raumzeit oder anders gesagt: er fällt im freien Fall. Die Bewegungslinien heißen Geodäten und sind verschiedenen, je nachdem, ob der Testkörper eine Ruhemasse hat (Materie) oder nicht (Licht). Diese geometrische Interpretation der Gravitation löste somit den Kraftbegriff Newtons ab. Albert Einstein - Pop-Ikone der Physik
Die Relativitätstheorie geht auf den deutschstämmigen Physiker Albert Einstein (1879 - 1955) zurück. Er entwickelte
zunächst die Spezielle Relativitätstheorie (SRT), die er 1905 veröffentlichte. Dies ist eine
Theorie der gegeneinander gleichförmig geradlinig bewegten Bezugssysteme (Inertialsysteme),
die bereits das Kontinuum von Raum und Zeit offen legte (siehe z.B. Lorentz-Transformation). Die
zentralen Aspekte der SRT sind die Äquivalenz von Masse und Energie (E = mc2) und die Konstanz
der Lichtgeschwindigkeit c in allen Inertialsystemen. Einstein postulierte diese Konstanz und folgerte
erstaunliche Effekte auf Raum und Zeit, wie die Längen-Kontraktion und
Zeitdilatation, die tatsächlich experimentell bestätigt werden konnten. Anspruchsvolle Mathematik der ART Mathematisch bedient sich die ART den Tensoren, die die bündige Vektorschreibweise Newtons ablöste und weiter verallgemeinerte. Sie sind auf geometrischen Gebilden, den Mannigfaltigkeiten, definiert und können physikalisch interpretiert werden (siehe dazu die Tensoren im Glossar). Die Tensoren sind eingebettet in den Formalismus der Differentialgeometrie. Nach dem Prinzip der allgemeinen Kovarianz sollten alle Gleichungen der Physik tensorielle Form haben. Neben diesen Prinzipien leiteten Einstein auch das Korrespondenzprinzip, das Machsche Prinzip und das Prinzip der minimalen gravitativen Kopplung. Die Allgemeine Relativitätstheorie wird zu recht Albert Einstein zugesprochen, aber man muss vielen anderen Physikern und Mathematikern zugute halten, das ihr Denken Einstein nachhaltig beeinflusste. Die Tensoren als zwingende Objekte der ART, die erst einen koordinatenunabhängigen Zugang möglich machten, waren bereits von den Mathematikern gefunden worden. Philosophische Aspekte von Bewegung und Trägheit, die in die ART mündeten, wurden bereits vom österreichischen Physiker Ernst Mach (1838 - 1916) vorweggenommen. Insofern war die Zeit auch reif für eine Allgemeine Relativitätstheorie. Die Feldgleichung der Gravitation Die wichtigsten Tensoren der ART sind der Einstein-Tensor, der die Information über die gekrümmte Raumzeit enthält, und der Energie-Impuls-Tensor, der die physikalische Information über die Energieformen (wie auch Materie) enthält. Beide Tensoren werden in den fundamentalen Einsteinschen Feldgleichungen der ART miteinander verknüpft. Der physikalische Gehalt dieser Verknüpfung ist, dass einerseits jede Energie die Metrik krümmt und andererseits die Metrik dasjenige geometrische Gebilde festlegt, auf dem die Energie lokalisiert ist. Lakonisch formuliert: 'Die Geometrie sagt der Materie, wie sie sich bewegen soll, und die Materie diktiert der Geometrie wie sie sich zu krümmen hat.'.
Die Feldgleichungen haben tensoriell eine sehr einfache Gestalt, wie die Gleichung oben zeigt (hier ohne Λ-Term).
Die kompakte Notation ist auch gerechtfertigt, weil sie das Wesen der Symbiose aus gekrümmter Raumzeit und Energie enthüllt.
Doch die so scheinbare, mathematische Einfachheit täuscht: die Feldgleichungen der ART sind an sich 16 Gleichungen, von denen sechs
aufgrund der Symmetrie
der Tensoren nicht betrachtet werden müssen. Einstein-Tensor und Energie-Impuls-Tensor sind Tensoren zweiter Stufe. Jeden von
ihnen kann man als 4 × 4 - Matrix darstellen. Die Tensorsymmetrie reduziert die daraus resultierenden 4 × 4 = 16 Gleichungen
auf nur 10 Gleichungen. Die verbleibenden zehn Gleichungen sind miteinander gekoppelt. Zudem sind die Gleichungen
partielle Differentialgleichungen, die auch noch nicht-linear sind. Die Nichtlinearität der Gleichungen ist ein Ausdruck der
oben dargelegten rückseitigen Wechselbeziehung von Raumzeit und Energie. Die Kopplungskonstante der Einsteinschen Feldgleichungen
(siehe Gleichung oben, Zahlenwert von 8π) kann man aus einem Korrespondenzprinzip ableiten: im Grenzfall schwacher
Gravitationsfelder und kleiner Geschwindigkeiten gegenüber der Vakuumlichtgeschwindigkeit c muss die ART in die Newtonsche
Theorie übergehen. Die Kopplungskonstante folgt dann aus einem Vergleich von Einsteinschen Feldgleichungen und Poisson-Gleichung.
Für den Gleichungstypus, wie ihn die Feldgleichungen der ART zeigt, bietet die Mathematik keinerlei Patentrezepte, um die allgemeine
Lösung zu notieren. Die Gleichungen werden deshalb vereinfacht und man betrachtet verschiedene Sektoren der Feldgleichungen. Mal setzt
man den Energie-Impuls-Tensor null und betrachtet nur Vakuumlösungen, mal setzt man bestimmte Symmetrien
der Lösungen (Kugel- oder Achsensymmetrie) voraus, mal betrachtet man nur Raumzeiten konstanter Krümmung - aber auch dann findet man nur
spezielle Lösungen. Die Allgemeine Relativitätstheorie birgt sicher noch viele gekrümmte Mannigfaltigkeiten, die in der Natur vorkommen,
die aber bis heute niemand kennt. Konsequenzen der ART
Vielfache experimentelle Bestätigungen Alle diese Phänomene wurden experimentell verifiziert und gelten als glänzende Bestätigungen der ART. Erste experimentelle Erfolge konnte die ART bereits 1919 bei einer Sonnenfinsternis in Afrika erzielen, weil sie richtig die Lichtablenkung an der Sonne prognostizierte. Ebenfalls konnte die Periheldrehung des Merkur korrekt berechnet werden. Die beobachtete Diskrepanz von etwa 43 Bogensekunden pro Jahrhundert für die Verschiebung der elliptischen Planetenbahn wurde durch die ART bestens erklärt. 1993 wurde die indirekte Bestätigung der Emission von Gravitationswellen bei dem Binärpulsar PSR 1913+16 mit dem Nobelpreis prämiert: Hulse und Taylor konnten experimentell nachweisen, dass sich die Pulsare sukzessiv annähern, weil das Doppelsternsystem Rotationsenergie durch die Abstrahlung von Gravitationswellen verliert. Einsteins Kosmos Kosmologisch hat die ART eine Relevanz, weil sie als erste physikalische Theorie des Weltalls anzusehen ist. Die Welt ist danach vierdimensional und lokal im Allgemeinen nicht Euklidisch. Ob das Universum global Euklidisch oder nicht ist, hängt davon ab, welches Friedmann-Weltmodell vorliegt. Diese Frage ist nach wie vor Gegenstand der modernen Kosmologie. So muss der genaue Energiegehalt des Universums gemessen werden (siehe auch Missing-Mass Problem). Aktuell wird ein unendliches, offenes, expandierendes und flaches Universum indiziert und favorisiert (Messungen von Ballonexperimenten und des Mikrowellen-Satelliten WMAP). Dessen Dynamik wird von der Dunklen Energie dominiert, die neben baryonischer Materie und Dunkler Materie die gewichtigste Energieform stellt. Mathematisch beschreibt man dieses vierdimensionale Universum global mit der Robertson-Walker-Metrik. Der Materieinhalt wird mit einer relativistischen, idealen Flüssigkeit beschrieben. Die Dunkle Energie wird im kosmologischen Lambda-Term in den Feldgleichungen realisiert. Es wird in der modernen Kosmologie in Erwägung gezogen, dass die kosmologische Konstante nicht konstant ist, sondern zeitlich variieren kann. Diese Modelle heißen Quintessenzen. Die Lambda-Kosmologie und die Suche nach einer Weltformel gehörten zu Einsteins letzten Arbeiten. Einstein rechtfertigte sein Lambda damit, dass es ein seinerzeit favorisiertes Statisches Universum ermögliche. Als jedoch das expandierende Universum beobachtet wurde (Hubble-Effekt), zog Einstein sein Lambda zurück und bezeichnete es als 'die größte Eselei seines Lebens'. Moderne kosmologische Modelle benötigen ihn, weil er ein wichtiger Parameter ist, um Beobachtungen erklären zu können. Anschaulich wird das Lambda-Glied so interpretiert, dass bereits das Quantenvakuum eine Energie zur Verfügung stellt (Vakuumpolarisationen), die die Raumzeit krümmt. Diese Interpretation ist jedoch noch nicht gefestigt und wird im Rahmen der Quintessenz untersucht. Extreme der Gravitation: kompakte Sterne Die ART liefert eine mathematische Beschreibung für Schwarze Löcher, die in diesem Zusammenhang eine Lösung der Vakuum-Feldgleichungen bzw. Einstein-Maxwell Feldgleichungen darstellen. Die Gravitationsfelder dieser Kompakten Objekte sind so stark, dass die Newtonsche Theorie versagt. Andere Kompakte Objekte, wie Neutronensterne, Magnetare, Quarksterne und Gravasterne sind ebenfalls nur mit der ART korrekt zu beschreiben. Die relativistischen Korrekturen bei Weißen Zwergen sind hingegen marginal: Hier verwenden Astrophysiker häufig noch die Newtonsche Theorie, um die die Strukturgleichungen (Lane-Emden-Gleichung) des kompakten Sterns abzuleiten. Aber die Stabilität des Weißen Zwergs ist nur relativistisch erklärbar. Nun ist relativistisch aber im Sinne der speziell relativistischen Quantenmechanik (und nicht der Allgemeinen Relativitätstheorie) zu verstehen. Denn: der Spin der Elektronen, einer wesentlichen Teilchenspezies im Innern Weißer Zwerge (neben Kohlenstoff), sorgt für den stabilisierenden Entartungsdruck. Über die Grenzen von Einsteins größtem Wurf
Die ART ist eine klassische Theorie, klassisch nun im Sinne von nicht quantisiert zu verstehen, weil
Quanteneigenschaften, wie Orts-Impuls-Unschärfe oder das Quantenvakuum nicht eingehen. Es gibt Bereiche der Natur
bzw. der Physik, wo auch die ART versagt. Man kann den Parameterraum, wo dies geschieht mit starken Gravitationsfeldern in
Verbindung mit sehr kleinen, atomaren und subatomaren Raumskalen umreißen. Das führt auf die Planck-Skala. Kein Platz für Zweifler Eines ist jedoch klar: Behauptungen, wie 'Die Relativitätstheorie ist falsch!' oder 'Einstein irrte!' sind von der Hand zu weisen, unseriös und absolut anachronistisch. Die ART wurde durch viele Experimente bestens verifiziert und ist eine (im Popperschen Sinne der Wissenschaftstheorie) bewährte Theorie. Wie bei der Newtonschen Theorie bzw. generell bei physikalischen Theorien, gibt es auch bei der ART einen Gültigkeitsrahmen, der bei bestimmten Parametern (starke Felder, kleine Raumskalen) in ein Versagen der Theorie mündet. Das Versagen wird durch divergierende Größen, wie Krümmung oder Dichte, und womöglich schon durch das Auftreten von Singularitäten signalisiert. Jede der ART übergeordnete Theorie muss aber die Allgemeine Relativität als Grenzfall enthalten, ebenso wie die ART die Newtonsche Theorie enthält. Deshalb wird auch nach dem Auffinden einer robusten Quantengravitation die ART ihre Daseinsberechtigung behalten! Lesehinweis zur Vertiefung Außerhalb des Lexikons finden Sie einen ausführlichen Artikel zu wichtigen Objekten der Allgemeinen Relativitätstheorie und der Astrophysik: Schwarze Löcher - Das dunkelste Geheimnis der Gravitation. Alpha-Zerfall
Eine der drei Formen von Radioaktivität neben Beta- und Gamma-Zerfall. Bei der Radioaktivität senden bestimmte Atomkerne (Fachbegriff: Radionuklide) bestimmte Materieteilchen (Elektronen, Positronen, Heliumatomkerne, auch Neutronen) oder hochenergetische, elektromagnetische Strahlung aus. Radioaktivität ist aufgrund seiner stark ionisierenden Wirkung gefährlich für Leben! Teilweise kann Radioaktivität schon mit einfachen Mitteln abgeschirmt und somit 'entschärft' werden. Was genau ist nun α-Zerfall? Die Radionuklide beim α-Zerfall sind so genannte α-Strahler, d.h. sie senden Heliumatomkerne, einen Verbund aus zwei Protonen und zwei Neutronen, aus. Diese He-Kerne nennt man dann α-Teilchen (nicht zu verwechseln mit dem α-Männchen bei den Wölfen). Die Reaktionsgleichung ist in allgemeiner Form für einen beliebigen Atomkern X mit der Protonenanzahl Z (Ordnungszahl des Elements) und der Atommasse A (Summe der Anzahl aus im Atomkern gebundenen Protonen und Neutronen) rechts oben notiert. Sendet der Kern X ein Alpha-Teilchen aus, so reduziert sich seine Atommasse um vier und die Ordnungszahl um zwei, d.h. es hat eine Nuklearreaktion in Form einer Umwandlung des Elements stattgefunden. Die entsprechenden Verschiebungen im Periodensystem der Elemente bzw. auf der Nuklidkarte regeln die so genannten Soddy-Fajans-Verschiebungssätze. Wie immer in der Physik gelten bei diesen Reaktionen Erhaltungssätze (z.B. für Masse, Energie und Teilchensorte), so dass das, was auf der linken Seite steht der Summe der Komponenten auf der rechten Seite entsprechen muss. Die Masse eines Alpha-Teilchens beträgt 3.7274 GeV (berücksichtige 'Massendefekt' durch Bindung der vier Nukleonen). Die Ursache ist nur quantentheoretisch zu verstehen
Erst durch die Quantentheorie
war es möglich, diese Form von Radioaktivität (die anderen beiden auch) zu erklären. Der
Tunneleffekt ermöglicht es dem Alpha-Teilchen durch die Coulombbarriere
des Atomkerns zu 'tunneln' und den Kern zu verlassen: der Kern emittiert Alpha-Strahlung. AMR
In vielen Bereichen der theoretischen Astrophysik und generell in der Strömungsmechanik benutzt man die Gleichungen der
Hydrodynamik (HD) und Magnetohydrodynamik (MHD). In der Astrophysik haben
sie sich bewährt, um die Dynamik zahlreicher kosmischer Objekte auf dem Computer zu simulieren. Die Gleichungen können auf ganz unterschiedlichen
Längenskalen eingesetzt werden, je nachdem, wie groß die betrachteten Körper sind. So geht es in der Praxis In HD/MHD-Simulationen zerlegt man das zu untersuchende Gebiet (engl. solution domain) in kleinere Zellen. Es handelt sich um ein Verfahren der Diskretisierung, die notwendig ist, um überhaupt Numerik betreiben zu können. Auf jeder Zelle, die mit Ortskoordinaten im Gebiet eindeutig fixiert ist, nimmt eine physikalische Funktion bestimmte Werte an. Typische Funktionen sind in der Hydrodynamik Druck, Dichte und Temperatur, in der Magnetohydrodynamik Magnetfeld, magnetischer Druck und Alfvén-Geschwindigkeit. Sie variieren räumlich über das betrachtete Gebiet, aber auch zeitlich, wenn man sich z.B. eine bestimmte Zelle herausnimmt und deren Zeitentwicklung separat studiert. Die Dynamik steckt in der Zeitabhängigkeit. Die kleineren Zellen, im einfachsten Fall Quadrate (2D) oder Würfel (3D), formen ein (hier äquidistantes) Gitter. Im Beispiel handelt es sich um ein regelmäßiges, strukturiertes Gitter. Daneben kann man den Bereich auch in ein unstrukturiertes Gitter zerlegen, was man häufig bei Finite Elemente Methoden findet. AMR passt nun die Feinheit des Gitters, also die Größe der Gitterzellen, in jedem Bereich des Gitters unterschiedlich an. Das Kriterium ist, ob sich die betreffende Größe stark in einer bestimmten Region des Gitters ändert oder mehr oder weniger konstant bleibt. Nur dort wo sie sich stark ändert, muss stärker aufgelöst werden, d.h. das Gitter verfeinert werden. Diese Gitter nennt man adaptiv. Ein Maß für die räumliche Variation einer Größe ist der Gradient. Er kann als Kontrollparameter für die AMR benutzt werden. AMR ist ein numerisch effizientes Verfahren, weil es die Ressourcen der Hardware nur dort bündelt, wo Strukturen auftreten, also 'etwas Interessantes' geschieht. anthropisches Prinzip
Dieses Prinzip, benannt nach dem altgriechischen Wort anthropos für Mensch, findet Anwendung in der Kosmologie und besagt verkürzt: Wir sehen das Universum so, wie es ist, weil wir hier sind, um es zu sehen. Ausgangspunkt des anthropischen Prinzips ist die Frage nach der Beschaffenheit des Universums. Warum ist es gerade so, wie wir es beobachten, und nicht anders? Die Antwort liegt nach Auslegung des anthropischen Prinzips in unserer Existenz: physikalisch sind durchaus andere Realisierungen des Universums denkbar. Weil aber nur bestimmte, mögliche Universen die Existenz des Menschen zulassen, muss das Universum so sein, wie wir es beobachten, denn wir sind hier, um es zu beobachten. Zwei Formulierungen des anthropischen Prinzips
Das schwache anthropische Prinzip besagt, dass das Universum zunächst eine Entwicklung durchmachen muss, bevor Leben entsteht. Die
Entwicklung geht über die Bildung der Teilchenspezies, Atomen und Molekülen, dem Verklumpen von intergalaktischer Materie zu
Galaxien aus gravitativen Instabilitäten, der Entstehung von Sternen
in Galaxien, der Bildung von Planeten um einige Sterne bis hin zur Entstehung des Lebens auf ausgewählten Planeten. Dieser Prozess
dauert seine Zeit, augenscheinlich so lange, wie unser Universum gebraucht hat: etwa 13.7 Milliarden Jahre. Das lokale Universum (bei einer
kosmologischen Rotverschiebung von z = 0) erfüllt demnach erst die Bedingungen für Leben. Wie
jeder weiß: Die Beobachtung stützt dies.
© Andreas Müller, August 2007
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IndexA
AbbremsparameterADAF ADD-Szenario ADM-Formalismus AdS/CFT-Korrespondenz AGB-Stern Äquivalenzprinzip Akkretion Aktiver Galaktischer Kern Alfvén-Geschwindigkeit Alfvén-Zahl Allgemeine Relativitätstheorie Alpha-Zerfall AMR anthropisches Prinzip Antigravitation Antimaterie Apastron Apertursynthese Aphel Apogäum Astronomie Astronomische Einheit asymptotisch flach Auflösungsvermögen Axion AXP B
Balbus-Hawley- InstabilitätBardeen-Beobachter Baryogenese Baryonen baryonische Materie Bekenstein-Hawking- Entropie Beobachter Beta-Zerfall Bezugssystem Bianchi-Identitäten Big Bang Big Bounce Big Crunch Big Rip Big Whimper Birkhoff-Theorem Blandford-Payne- Szenario Blandford-Znajek- Mechanismus Blauverschiebung Blazar BL Lac Objekt Bogenminute Bogensekunde Bosonen Bosonenstern Boyer-Lindquist- Koordinaten Bran Brans-Dicke- Theorie Brauner Zwerg Brill-Wellen Bulk C
Carter-KonstanteCasimir-Effekt Cauchy-Fläche Cepheiden Cerenkov-Strahlung Chandrasekhar-Grenze Chaplygin-Gas Chiralität Christoffel-Symbol CMB CNO-Zyklus Comptonisierung Cosmon C-Prozess D
Deep FieldsDerricks Theorem de-Sitter- Kosmos DGP-Szenario Diffeomorphismus differenzielle Rotation Distanzmodul Dodekaeder-Universum Doppler-Effekt Drei-Kelvin-Strahlung Dunkle Energie Dunkle Materie E
Eddington-Finkelstein- KoordinatenEddington-Leuchtkraft Effektivtemperatur Eichtheorie Einstein-Ring Einstein-Rosen- Brücke Einstein-Tensor Eisenlinie Eklipse Ekliptik Ekpyrotisches Modell Elektromagnetismus Elektronenvolt elektroschwache Theorie Elementarladung Energie Energiebedingungen Energie-Impuls-Tensor Entfernungsmodul eos eos-Parameter Epizykel Ereignishorizont erg Ergosphäre eV Extinktion Extradimension extragalaktisch extrasolar extraterrestrisch Exzentrizität F
FalschfarbenbildFanaroff-Riley- Klassifikation Faraday-Rotation Farbindex Farbladung Farbsupraleitung Feldgleichungen Fermi-Beschleunigung Fermionen Fermionenstern Fernparallelismus Feynman-Diagramm FFO FIDO Flachheitsproblem FLRW-Kosmologie Fluchtgeschwindigkeit Frame-Dragging f(R)-Gravitation Friedmann-Weltmodell G
Galaktischer Schwarz-Loch-KandidatGalaxie Gamma Ray Burst Gamma-Zerfall Geodäte Geometrisierte Einheiten Geometrodynamik Gezeitenkräfte Gezeitenradius Gluonen Grad Granulation Gravastern Gravitation Gravitationskollaps Gravitationskühlung Gravitationslinse Gravitationsradius Gravitations- rotverschiebung Gravitationswellen Gravitomagnetismus Graviton GRBR Große Vereinheitlichte Theorien Gruppe GUT GZK-cutoff H
HadronenHadronen-Ära Hamilton-Jacobi- Formalismus Harvard-Klassifikation Hauptreihe Hawking-Strahlung Hawking-Temperatur Helizität Helligkeit Herbig-Haro- Objekt Hertzsprung-Russell- Diagramm Hierarchieproblem Higgs-Teilchen Hilbert-Raum Hintergrundmetrik Hintergrundstrahlung HLX HMXB Holostern Homogenitätsproblem Horizont Horizontproblem Horn-Universum Hubble-Gesetz Hubble-Klassifikation Hubble-Konstante Hydrodynamik hydrostatisches Gleichgewicht Hyperladung Hypernova Hyperonen I
ICInertialsystem Inflation Inflaton intergalaktisch intermediate-mass black hole interplanetar interstellar Isometrien Isospin Isotop ITER J
JahreszeitenJansky Jeans-Masse Jet K
Kaluza-Klein-TheorieKaup-Grenzmasse Kaonen Kataklysmische Veränderliche Keine-Haare- Theorem Kepler-Gesetze Kerr-de-Sitter- Lösung Kerr-Lösung Kerr-Newman- de-Sitter- Lösung Kerr-Newman- Lösung Kerr-Schild- Koordinaten Killing-Felder Killing-Tensor K-Korrektur Koinzidenzproblem Kollapsar Kompaktes Objekt Kompaktheit Kompaktifizierung Kompaneets-Gleichung konforme Transformation Kongruenz Koordinatensingularität Kopenhagener Deutung Korona Korrespondenzprinzip Kosmische Strahlung Kosmische Strings Kosmographie Kosmologie Kosmologische Konstante Kosmologisches Prinzip kovariante Ableitung Kovarianzprinzip Kreisbeschleuniger Kretschmann-Skalar Krümmungstensor Kruskal-Lösung Kugelsternhaufen L
LaborsystemLadung Lagrange-Punkte Lambda-Universum Lapse-Funktion Laserleitstern Lense-Thirring- Effekt Leptonen Leptonen-Ära Leptoquarks Leuchtkraft Leuchtkraftdistanz Levi-Civita- Zusammenhang Licht Lichtjahr Lichtkurve Lie-Ableitung Linearbeschleuniger LINER Linienelement LIRG LMXB LNRF Lokale Gruppe Loop-Quantengravitation Lorentz-Faktor Lorentzgruppe Lorentzinvarianz Lorentz-Kontraktion Lorentz-Transformation Lundquist-Zahl Luxon M
Machscher KegelMachsches Prinzip Machzahl Magnetar magnetische Rotationsinstabilität Magnetohydrodynamik Magnitude marginal gebundene Bahn marginal stabile Bahn Markariangalaxie Maxwell-Tensor Membran-Paradigma Mesonen Metall Metrik Mikroblazar Mikrolinse Mikroquasar Milchstraße Minkowski-Metrik Missing-Mass- Problem mittelschwere Schwarze Löcher MOND Monopolproblem Morphismus M-Theorie Myonen N
NeutrinoNeutronenreaktionen Neutronenstern Newtonsche Gravitation No-Hair-Theorem Nova Nukleon Nukleosynthese Nullgeodäte O
ÖffnungOlbers-Paradoxon O-Prozess Oppenheimer-Volkoff- Grenze optische Tiefe Orthogonalität P
ParadoxonParalleluniversum Parsec partielle Ableitung Pauli-Prinzip Penrose-Diagramm Penrose-Prozess Pentaquark Periastron Perigäum Perihel periodisch persistent Petrov-Klassifikation PG1159-Sterne Phantom-Energie Photon Photonenorbit Photosphäre Pion Pioneer-Anomalie Planck-Ära Planckscher Strahler Planck-Skala Planet Planetarische Nebel Poincarégruppe Poincaré- Transformation Polytrop Population Post-Newtonsche Approximation Poynting-Fluss pp-Kette p-Prozess Prandtl-Zahl primordiale Schwarze Löcher Prinzip minimaler gravitativer Kopplung Protostern Pseudo-Newtonsche Gravitation Pulsar Pulsierendes Universum Pyknonukleare Reaktionen Q
QPOQuant Quantenchromodynamik Quantenelektrodynamik Quantenfeldtheorie Quantengravitation Quantenkosmologie Quantenschaum Quantensprung Quantentheorie Quantenvakuum Quantenzahlen Quark-Ära Quark-Gluonen- Plasma Quarks Quarkstern Quasar quasi-periodisch Quasi-periodische Oszillationen Quelle Quintessenz R
RadioaktivitätRadiogalaxie Radion Randall-Sundrum- Modelle Randverdunklung Raumzeit Rayleigh-Jeans- Strahlungsformel Ray Tracing Reichweite Reionisation Reissner-Nordstrøm- de-Sitter- Lösung Reissner-Nordstrøm- Lösung Rekombination relativistisch Relativitätsprinzip Relativitätstheorie Renormierung Reverberation Mapping Reynolds-Zahl RGB-Bild Ricci-Tensor Riemann-Tensor Ringsingularität Robertson-Walker- Metrik Robinson-Theorem Roche-Volumen Röntgendoppelstern Roter Riese Roter Zwerg Rotverschiebung Rotverschiebungsfaktor r-Prozess RRAT RR Lyrae-Sterne Ruhesystem S
Schallgeschwindigkeitscheinbare Größe Schleifen- Quantengravitation Schwache Wechselwirkung Schwarzer Körper Schwarzer Zwerg Schwarzes Loch Schwarzschild-de-Sitter- Lösung Schwarzschild-Lösung Schwarzschild-Radius Schwerkraft Seltsamer Stern Seltsamkeit Seyfert-Galaxie Singularität skalares Boson SNR Soft Gamma-Ray Repeater Sonne Spektraltyp Spezialität Spezielle Relativitätstheorie Spin Spin-Netzwerk Spinschaum Spin-Statistik-Theorem Spintessenz s-Prozess Standardkerzen Standardmodell Standardscheibe Starke Wechselwirkung Statisches Universum Staubtorus Stefan-Boltzmann- Gesetz stellare Schwarze Löcher Stern Sternentstehung Strange Star Stringtheorien Subraum Supergravitation supermassereiche Schwarze Löcher Supernova Supernovaremnant Superstringtheorie Supersymmetrie Symbiotische Sterne Symmetrie Symmetriebrechung Symmetriegruppe Synchrotron Synchrotronstrahlung Synchrozyklotron T
TachyonTagbogen Tardyon Teilchen Teilchenbeschleuniger Tensorboson Tensoren Tetraden Tetraquark TeVeS Thermodynamik thermonukleare Fusion Tiefenfeldbeobachtung Tierkreis TNO Topologie topologische Defekte Torsionstensor Trägheit transient Transit Triple-Alpha-Prozess T Tauri Stern Tunneleffekt U
ULIRGULX Unifikation Unitarität Universum Unruh-Effekt Urknall V
VakuumVakuumstern Vektorboson Velapulsar Veränderliche Vereinheitlichung Viele-Welten- Theorie VLA VLBI VLT VLTI Voids VSOP W
Walker-Penrose- TheoremWeakonen Weinberg-Winkel Weiße Löcher Weißer Zwerg Wellenfunktion Weylsches Postulat Weyl-Tensor Wheeler-DeWitt- Gleichung Wiensche Strahlungsformel Wilson-Loop WIMP Wolf-Rayet-Stern w-Parameter Wurmlöcher X
X-BosonenX-Kraft X-ray burster Y
Y-BosonenYerkes- Leuchtkraftklassen YSO Yukawa-Potential Z
ZAMOZeit Zeitdilatation Zodiakallicht Zustandsgleichung Zustandsgröße Zwerge Zwergplanet Zwillingsparadoxon Zyklisches Universum Zyklotron |